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Helmstedt: Mitarbeiter halten plötzlich Kündigung in der Hand – „Stehen immer noch unter Schock“

Großer Schock für Mitarbeiter des Klinikums in Helmstedt. Plötzlich stehen einige von ihnen mit einer Kündigung in der Hand da.

Helmstedt
© IMAGO/Zoonar

Ein Hospiz – was ist das und wie läuft die Behandlung ab?

Wenn keine Behandlung mehr anschlägt, möchten viele schwerkranke Patienten in ein Hospiz. Was das ist, zeigt das Video.

Die Kündigung traf die Mitarbeiter im Helios St. Marienberg Klinikum Helmstedt kalt. Acht von ihnen haben plötzlich ihren Arbeitsplatz verloren.

Der Schock sitzt tief – und viele Fragen sind noch offen. Eine ganze Abteilung in Helmstedt wurde einfach abgeschafft.

Helmstedt: „Kam total überraschend“

Eine ganze Abteilung ist im Helios Klinikum Helmstedt am Dienstag (4. Juni) aufgelöst worden, wie der Betriebsrat berichtet. Das Medizin Controlling ist nach Gifhorn outgesourct worden. Dabei sei die Arbeit der Mitarbeiter wichtig. Die Abteilung „übernimmt in einem Krankenhaus die Kodierung der Diagnosen, ist Schnittstelle zwischen Krankenhaus und Kostenträgern und hat damit erheblichen Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit einer Klinik“, heißt es weiter.

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Das Entsetzen über die Kündigung und die Auflösung sitzt dementsprechend tief. „Wir stehen hier noch immer unter Schock. Unsere ganze Abteilung wurde mit wenigen Sätzen abgefrühstückt. Das Ganze kam für uns total überraschend“, so Abteilungsleitung Carola Laubstein.

„Willkürlich, unmoralisch und unsozial“

Die Hintergründe der drastischen Maßnahme, sind auch den Betriebsräten nicht klar. Ebenso stünde man in Gifhorn vor einem Rätsel: „Wir glauben nicht, dass unser Medizin Controlling einfach die Fälle aus Helmstedt mit bearbeiten kann.“ Es mangele an Personal und Räumen.

Auch Verdi findet deutliche Worte zu dem Vorgehen: „Acht Beschäftigten ohne große Ankündigung, ohne Gespräche, teilweise ohne Angebote der Weiterbeschäftigung zu kündigen, ist aus unserer Sicht willkürlich, unmoralisch und unsozial“, so Gewerkschaftssekretär Bruno Gerkens. Gerade, weil auch dringend Fachkräfte gebraucht werden.

Klinikum Helmstedt: „Ist unumgänglich“

Doch was sagt das Klinikum zu der Entscheidung? Auf News38-Anfrage bestätigte ein Sprecher die Auflösung und die damit verbundenen Kündigungen. „Wir […] konnten fünf dieser Mitarbeiterinnen ein Angebot zur Weiterbeschäftigung innerhalb der Klinik unterbreiten“, heißt es aber. 


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Man bedauere die Entscheidung, habe sie sich aber gut überlegt. In Zukunft soll das Medizin Controlling aus Gifhorn geführt werden. Für das Klinikum steht fest: „Die Verlagerung des Medizincontrollings [ist] aus unserer Sicht unumgänglich.“ Konkrete Gründe nannte das Klinikum allerdings nicht.