Eigentlich sollten bei Söllingen im Kreis Helmstedt Windräder gebaut werden – doch dann stießen die Bauarbeiter auf eine Entdeckung, die für Archäologen kaum einzigartiger hätte sein können.
Schon nach dem Abtragen des Oberbodens deuteten auffällige Bodenverfärbungen auf etwas Besonderes hin. Was Bauarbeiter im Kreis Helmstedt entdeckten, liest du hier.
Bauarbeiter machen Sensationsentdeckung im Kreis Helmstedt
Bei Bauarbeiten für einen Windpark bei Söllingen stießen Arbeiter auf ein archäologisches Wunder. Wie die Kreisarchäologie Landkreis Helmstedt mitteilt, entdeckten sie ein über 4.000 Jahre altes Gräberfeld aus der Frühbronzezeit. Die Region gilt schon lange als archäologisch bedeutsam. Bereits im Übergang vom dritten zum zweiten Jahrtausend v. Chr. lebten hier Menschen der Glockenbecher- und Aunjetitzer-Kultur. Dass nun ein Gräberfeld aus eben dieser Epoche ans Tageslicht kam, sei ein echter Glücksfall.
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„Eine große Chance für die niedersächsische Archäologie, ein so
seltenes Gräberfeld untersuchen zu können“, schreibt die Kreisarchäologie Landkreis Helmstedt weiter. Dank der engen Zusammenarbeit zwischen der Landwind-Gruppe, der Kreisarchäologie, der Bezirksarchäologie, der Universität Göttingen und weiteren Partnern hatte die Grabung zügig starten können. Bereits am 16. Juni begannen Studierende mit den ersten Freilegungen – parallel zu Bauarbeiten an einer neuen Baustraße im Windpark.

Archäologen sind baff
Die Archäologen stießen im Kreis Helmstedt auf insgesamt sechs Grablegen der Aunjetitzer Kultur– teils klassische Skelette, teils sogenannte „zerrupfte“ Bestattungen mit isolierten Schädel- und Knochenfragmenten. Solche Bestattungsformen seien den Fachleuten bereits aus Grabungen unterhalb der Hünenburg bei Watenstedt bekannt, blieben nichtsdestotrotz äußerst selten.
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Einige Skelette im Kreis Helmstedt lagen in typischer gehockter Seitenlage – der Blick nach Osten gerichtet, zur aufgehenden Sonne, berichten die Archäologen. Diese Ausrichtung spiegelt vermutlich damalige Glaubens- und Jenseitsvorstellungen wider. Beigaben wie Tongefäße untermauern die rituelle Bedeutung der Gräber. Alle Funde werden derzeit restauriert und wissenschaftlich dokumentiert.