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Bahn in Hannover: Rangier-Manöver geht mächtig schief – es ist nicht die einzige Panne auf den Gleisen

Bahn in Hannover: Rangier-Manöver geht mächtig schief – es ist nicht die einzige Panne auf den Gleisen

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Foto: Polizei Hannover

Hannover/Göttingen. 

Alle Reisenden, die am Sonntag in und um Hannover mit der Bahn unterwegs waren, haben besonders starke Nerven gebraucht.

Gleich doppelt hat es dort laut gekracht. Zwei Pannen haben über Stunden den Bahn-Verkehr um Hannover auf den Schienen teilweise lahmgelegt.

Bahn in Hannover: Schienenverkehr lahmgelegt – zwei Pannen am Sonntag

Den Anfang machte eine Rangierlok am Bahnhof Jühnde in Südniedersachsen. Der Lokführer hatte am frühen Morgen gegen 5.30 Uhr bei Rangierarbeiten eine nicht überwachte und gesperrte Weiche überfahren.

Mit schweren Folgen: Die Rangierlok entgleiste, zehn Schwellen und ein Teilstück der Weiche gingen zu Bruch. Mit einem Kran musste die Lok wieder in die Spur gehoben werden. Die Ausbesserungsarbeiten an der Weiche hingegen werden länger dauern. Die Polizei geht von mehreren Tagen aus.

Bahn in Hannover: Strecke gesperrt – Arbeiten dauern an

Die Gleise wurden noch am Sonntag gesperrt, eine Umfahrung über ein Nebengleis wurde eingerichtet. Dennoch war die Schnellstrecke zwischen Göttingen und Kassel von 5.30 Uhr bis 12.35 Uhr dicht, die Polizei spricht von „erheblichen Behinderungen im Bahnverkehr“.

Wie hoch der Schaden ist, steht noch nicht fest. Die Bundespolizei ermittelt wegen der Gefährdung des Bahnverkehrs.

Bahn in Hannover: Auch am Vormittag kracht es erneut

Am späten Vormittag dann das nächste Unglück auf den Schienen. Ein ferngesteuertes Rangierfahrzeug („Unimog“) war mit einem abgestellten Intercity am Pferdeturm in Hannover unterwegs.

Weil der Fahrer im Führerstand des IC hinter dem Unimog saß, konnte er die Strecke nicht richtig einsehen – und es krachte es zum zweiten Mal an diesem Tag. Er übersah einen abgestellten ICE und kollidierte mit dem Fahrzeug.

Dabei wurde der Unimog eingequetscht. Nicht nur der Triebkopf des ICE wurde dabei beschädigt, sondern der ganze Zug in den Prellbock geschoben.

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Der Rangierer erlitt einen Schock und wurde von Ärzten betreut. Die Bundespolizei Hannover ermittelt auch in diesem Fall wegen der Gefährdung des Bahnverkehrs. Der Sachschaden liegt vermutlich weit über 600.000 Euro. (vh)