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Niedersachsen: Neuer Trend setzt sich an Schulen durch – „Wollen das ermöglichen“

In Niedersachsen scheint sich ein neuer Trend an Schulen durchzusetzen. Dabei ist auch die Region 38 ein Vorreiter.

© Stefan Puchner/dpa

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In Niedersachsen scheint sich ein positiver Trend an den Schulen durchzusetzen.

Die Region 38 ist dabei ein wahrer Vorreiter für andere Städte und Kreise in Niedersachsen.

Niedersachsen setzt auf Unisex-Toiletten

Wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab, wollen Städte und Kreise aus Niedersachsen bei Schulneubauten künftig auch Unisex-Toiletten einrichten. An immer mehr Schulen gibt es bereits die WC-Räume, die sich an diejenigen richten, die sich weder dem männlichen noch dem weiblichen Geschlecht zuordnen. Sie sind aber bisher nicht der Regelfall. Vielerorts gibt es darüber hinaus kostenlose Hygieneartikel.

In der Region Hannover hat die Verwaltung für die 31 Schulen in ihrer Trägerschaft keine einheitlichen Vorgaben gemacht. Grund dafür sei die sehr unterschiedliche Schülerschaft. „Soweit ein Bedarf an Gender-Toiletten entsteht, werden vorhandene Räumlichkeiten umgebaut beziehungsweise umgewidmet“, hieß es. Vier Schulen hätte das bisher genutzt.

In Landkreisen ist die Zuständigkeit für Schulen unterschiedlich geregelt. Die Kreise kümmern sich häufig um die weiterführenden oder berufsbildenden Schulen, während die Verantwortung für Grundschulen meist bei den Gemeinden liegt. Teilweise könnten Schulen auch intern Unisex-Toiletten ausweisen, ohne dass die Träger davon Kenntnis haben, betonte eine Sprecherin des Landkreises Stade.

Niedersachsen: „Diskriminierungsfreie Anlagen

Niedersachsens neue Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne) begrüßte vor Kurzem gegenüber den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland die Schaffung von Toilettenräumen für non-binäre Menschen, also Menschen, die sich weder als männlich noch weiblich verstehen. „Wenn die Wünsche und Bedarfe vor Ort entsprechend sind, dann wollen wir das auch ermöglichen.“


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Die Stadt Braunschweig untersucht „aufgrund der Bedeutung der Thematik „Diverser“ bzw. „All-Gender“ – Toiletten“ seit diesem Jahr verschiedene Möglichkeiten für diskriminierungsfreie Anlagen. Dabei solle auch auf Barrierefreiheit zur Inklusion geachtet werden. In vielen Fällen sei ein Umbau bestehender WC-Anlagen aufgrund der niedersächsischen Bauordnung nicht ohne erheblichen Aufwand möglich, teilte die Stadt mit.

Niedersachsen: Angebot in Wolfsburg angenommen

An Schulen anderer Kreise sind Unisextoiletten hingegen bisher kein oder kaum ein Thema. So etwa in Hildesheim, Hameln-Pryrmont, Nienburg, Schaumburg, Wolfenbüttel oder Wittmund. Ein Sprecher des Landkreises Verden verwies ebenso wie der Landkreis Wesermarsch auf Behinderten-WCs in Schulen, „die ja auch für alle Geschlechter konzipiert sind“. Die Kommunen betonten teilweise, dass sie auf Anfragen und Hinweise von Schulen eingehen würden.

Hygieneartikel werden in nahezu allen Städten und Kreisen, die Unisex-Toiletten an ihren Schulen haben, in den WC-Räumen kostenlos ausgelegt oder über Automaten bereitgestellt. Teilweise handelt es sich dabei um Pilotprojekte. So etwa in Wolfsburg. „Das Angebot wird gut angenommen“, sagte ein Sprecher der Stadt. An einigen Schulen gibt es alternativ die Möglichkeit, Hygieneartikel an bestimmten Ausgabestellen, etwa im Sekretariat oder bei Sozialarbeitern zu erhalten. Wie bei den Unisex-WCs gibt es auch Kreise, in denen keine kostenlosen Hygieneartikel von den Kreisen angeboten werden, etwa in Cuxhaven, Helmstedt oder Gifhorn. (dpa/red.)