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Niedersachsen: Neues Leben für Feuer-Opfer – Ärzte schenken Jamal (8) neue Hände

Seit Jamal ein Kleinkind ist, kann er seine Hände nicht mehr benutzen. Doch das wollte ein Ärzteteam aus Niedersachsen ändern.

© Helios Klinikum Hildesheim

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Es ist kaum vorstellbar, welche Schmerzen der kleine Jamal schon in jüngsten Jahren erlitten haben muss. Denn der kleine Junge aus Afghanistan hat sich schon in frühsten Jahren schwere Verbrennungen an den Händen zugezogen, musste jahrelang leben, ohne seine Hände nutzen zu können.

Doch Ärzte aus Niedersachsen wollten dabei nicht länger zuschauen. Sie wollten Jamal ein neues Leben ermöglichen. Eines, in dem er eigenständig leben kann. Und es sollte ihnen gelingen.

Niedersachsen: „Es hat etwas mit Menschenwürde zutun“

Was genau Jamal in jungen Jahren passiert ist, weiß niemand. Einig sind sich die Ärzte nur, dass der Unfall bereits im Kleinkindalter passiert sein muss. „Wir gehen davon aus, dass Jamal 3 bis 4 Jahre alt war, als es passiert ist. Hätten wir ihn nicht operiert, hätte er sich ohne Hände nie allein anziehen oder zur Toilette gehen können“, sagt Nikolaus Unbehaun, Chefarzt der Klinik für Plastische, Ästhetische und Handchirurgie des Helios Klinikum Hildesheim.

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Denn Jamal hatte alle Finger verloren. Die Haut war verkohlt, die Sehnen verkürzt. Durchstrecken konnte er seine Hände nicht mehr. „Es hat etwas mit Menschenwürde zutun, ob ich Dinge allein kann oder immer Hilfe benötige“, betont Unbehaun. Und auch Jamals Eltern setzten alles daran, dass dem Achtjährigen geholfen wird. Weil er in seiner Heimat nicht richtig versorgt werden konnte, kontaktieren seine Eltern das Friedensdorf in Oberhausen. Das ist gut eineinhalb Jahre her. Und seither ist viel passiert.

Ärzte ermöglichen Jamal neues Leben

Für Jamal ging es ins Friedensdorf nach Oberhausen und von dort aus ins Helios Klinikum Hildesheim. Und dort kümmerten sich Unbehaun und sein Team um den Achtjährigen. In insgesamt vier aufwendigen Operationen konnten die Ärzte Jamal ein Leben ermöglichen, in dem er seine Hände wieder nutzen kann. Dafür nutzten sie das Verfahren der Handfurchenbildung. Bedeutet, dass ein Spalt zwischen den Mittelhandknochen freipräpariert und aufgedehnt wurde. Die innenliegende Muskulatur wird dann genutzt, um wieder greifen zu können, erklärt der Chirurg. Das klappt vor allem dann, wenn die Hände direkt trainiert werden. Und genau das hat Jamal dann auch tapfer gemacht.


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Die Kosten für die Behandlung hat übrigens das Helios Klinikum Hildesheim übernommen. Mittlerweile ist Jamal wieder im Friedensdorf in Oberhausen. Bis die letzten Wunden der Operation komplett verheilt sind, wird er auch noch dort bleiben. Und dann darf er wieder nachhause.