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Niedersachsen: Horror auf TikTok & Co. – es trifft vor allem die Jüngsten

Für viele Kinder und Jugendlichen gehört das Smartphone zu ihren täglichen Begleitern. Dort begegnet ihnen allerdings immer öfter Mobbing.

Mädchen sitzt am Schreibtisch mit einem Laptop und Handy
© IMAGO/Panthermedia

Was tun gegen Cybermobbing?

Was früher die Hänselei auf dem Schulhof war, das ist heute Mobbing im Internet.

Kinder und Jugendliche verbringen viel Zeit im Internet. Ihr Smartphone ist für viele zum täglichen Begleiter geworden. Damit begegnet ihnen aber auch Cybermobbing immer häufiger.

Eine Umfrage zeigt, wie viele Kinder und Jugendliche schon Erfahrungen mit Beleidigungen und Hass im Internet gemacht haben.

Niedersachsen: Umfrage zu Cybermobbing

Die KKH Kaufmännische Krankenkasse hat eine Umfrage in Auftrag gegeben, wie oft Kinder und Jugendliche Mobbing und Hass im Netz erleben. Die Ergebnisse zeigen: 21 Prozent der knapp 1.000 befragten zwölf bis 19-Jährigen haben in sozialen Netzwerken schon einmal selbst negative Erfahrungen gemacht, so die KKH in einer Pressemitteilung.

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Rund ein Drittel der Jungen und Mädchen macht sich Sorgen, dass sie in sozialen Netzwerken beleidigt, bedroht oder belästigt werden könnten, heißt es weiter. Anders als beim Mobbing auf dem Schulhof begegnen Anfeindungen Kindern und Jugendlichen im Netz in noch größeren Dimensionen. „Schikanierung unter Gleichaltrigen hat es schon immer gegeben“, sagt Franziska Klemm, Psychologin bei der KKH. „Doch mit der Verlagerung in das Digitale hat Mobbing eine neue Qualität bekommen. Denn Anfeindungen und Ausgrenzungen meist einer Gruppe gegen Einzelne über längere Zeit finden nicht mehr beschränkt auf den Klassenraum oder Bolzplatz statt, sondern in der grenzenlosen virtuellen Welt.“

Das rät die Expertin allen Eltern

Auch anders ist, dass meist keine direkte Reaktion des Opfers beim Mobbing im Netz kommt und die Beleidigungen in der Anonymität des Internets stattfinden können. So sinkt die Hemmschwelle, schreibt die KKH. Eltern sollten deshalb besonders aufmerksam sein. „Haben Sie stets ein offenes Ohr für Ihr Kind, seien Sie interessiert und helfen Sie ihm, das Erlebte einzuordnen“, rät die Expertin der KKH. Eltern, die mitbekommen, dass ihr Kind gemobbt wird, können den Vorfall dem Betreiber der Seite melden, Gespräche mit den Tätern und Täterinnen suchen oder auch eine Anzeige bei der Polizei stellen, erklärt die Psychologin weiter.


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Statt dem Verbot von sozialen Medien empfiehlt das KKH, die Kompetenz von Kindern im Umgang mit Medien und einem fairen und respektvollen Miteinander beizubringen – auch im Internet. „In der digitalen Welt gelten die gleichen Kommunikationsregeln wie im realen Leben“, so Psychologin Klemm. „Die virtuelle Welt kann jedoch durch mögliche Anonymität und weniger Kontrolle dazu führen, dass die Hemmschwelle für negative Kommunikation geringer ist.“