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Wetter in Niedersachsen: Meteorologe spricht Klartext – „Gefahr noch nicht gebannt“

Das Wetter in Niedersachsen scheint immer milder zu werden. Manche Menschen erwarten aber auch eine Frost-Rückkehr. Was stimmt nun?

© imago images/Jan Eifert

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Das Wetter in Niedersachsen wird langsam milder. Die Blüten zeigen sich, und an manchen Tagen fühlt sich die Sonne schon fast sommerlich an. Doch nicht alle trauen dem frühen Frühling. Viele Menschen halten sich lieber an alte Bauernregeln, wenn es darum geht, Wetterumschwünge vorherzusehen.

Aber was ist dran an den Geschichten? Ein Meteorologe von „wetterOnline“ klärt auf.

Wetter in Niedersachsen: Altbekannte Bauernregeln

„Vor Nachtfrost du nie sicher bist, bis Sophie vorüber ist“. Der Spruch ist weit verbreitet – vor allem rund um die sogenannten Eisheiligen, die vom 11. bis 15. Mai gefeiert werden. Sie sind nach fünf Heiligen benannt und gelten als typische Zeit für letzte Spätfröste. Deshalb heißt es in vielen Familien noch immer: „Pflanze nie vor der kalten Sophie.“

Doch was sagt die Wissenschaft dazu? Eindeutig meteorologisch belegbar sind diese Frostperioden jedoch nicht. Eigentlich würden die Eisheiligen auch erst Ende Mai stattfinden, denn durch die gregorianische Kalenderreform wurden 10 Tage gestrichen. „Zählt man sie wieder dazu, würden die Eisheiligen also eigentlich erst Ende Mai stattfinden“, erklärt Meteorologe Niklas Weise.

„Gefahr noch nicht gebannt“

Tatsache bleibt: Im Mai kann es immer noch Bodenfrost geben, auch wenn kein festes Muster erkennbar ist. Beispiele für Spätfrost gab es 2020, 2021 und besonders 1980. „Die Regeln zu den Eisheiligen erinnern daran, dass im Mai jederzeit noch Bodenfrost auftreten kann – auch wenn dies keinem festen Muster folgt“, so Weise.

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Das zeigt auch die aktuelle Wetterlage. Derzeit sorgt ein Hochdruckgebiet bei Großbritannien für ruhiges, aber kühles Wetter. Klare Nächte bringen Bodenfrostgefahr, auch wenn ein markanter Kälteeinbruch nicht in Sicht ist. Tagsüber zeigt sich das Wetter wechselhaft – im Süden teils noch nass und trüb, während es im Norden meist trocken bleibt.


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Interessant: Trotz der globalen Erwärmung nimmt die Zahl der Bodenfrosttage im Frühling zu. Grund dafür sei laut „wetterOnline“ eine Häufung von Hochdruckwetterlagen, die für wolkenarme Nächte sorgen. Ohne schützende Wolkendecke kühlt die Luft in den noch langen Nächten besonders stark aus. Frost am Boden bleibt also ein Thema, auch wenn es tagsüber schon nach Frühling aussieht. „Frostgefahr noch nicht gebannt“, heißt es also von „wetterOnline“.