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Wetter in Niedersachsen: Hitzewelle im Anflug! Experten schlagen Alarm – „Ernst der Lage nicht erkannt“

Auch in Niedersachsen droht ein weiterer Hitze-Sommer. Experten mahnen und warnen einmal mehr vor den drastischen Folgen.

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5 Tipps gegen die Sommerhitze

Der Frühling ist auch in Niedersachsen viel zu trocken gewesen. Wetter-Experten schlagen schon längst Alarm und verzeichnen Negativ-Rekorde, was den Niederschlag angeht: Das Frühjahr 2025 war eines der trockensten der Mess-Geschichte.

Und auch die meisten Sommer-Prognosen sind alles andere als feierlich: Die kommenden Monate werden wohl viel zu heiß. Die drohende Hitze in Niedersachsen wiederum ruft Gesundheits-Experten auf den Plan.

Wetter in Niedersachsen: Hitze-Sommer droht!

Der Sommer 2023 war weltweit der heißeste seit dem Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1940. Und jetzt soll es ersten Prognosen zufolge noch heißer werden! Dabei ist Hitze das größte durch den Klimawandel bedingte Gesundheitsrisiko in Deutschland. Extreme Hitze beeinflusst Gesundheit, Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit. Hitze und pralle Sonne belasten vor allem das menschliche Herz und den Kreislauf. Weil wir durch Schwitzen viel Wasser verlieren, wird unser Blut dicker – und das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden, steigt. Besonders gefährdet sind bei Hitzewellen laut Robert Koch-Institut Menschen ab 65 Jahren, Säuglinge, Kleinkinder und Schwangere sowie Menschen mit Vorerkrankungen wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Problemen, Atemwegs- und Stoffwechsel-Erkrankungen, neurologischen Krankheiten und Demenz.

+++ Endlos-Hitze droht! Experte mit beängstigender Sommer-Prognose +++

Daher warnt unter anderen die Krankenkasse AOK schon mal vor: Treten Kopfschmerzen, Schwindel oder Verwirrtheit auf, sollten Betroffene sofort aus der Sonne gehen. Diese Symptome könnten Anzeichen eines Sonnenstichs oder Hitzschlags sein. Erste Maßnahme in einem solchen Fall: mit feucht-kalten Tüchern Stirn, Handgelenke und Nacken kühlen. Lassen die Beschwerden nicht nach, muss unbedingt ein Arzt gerufen werden.

Sonnencreme nicht vergessen

Die AOK empfiehlt, Besorgungen oder Spaziergänge früh in den Morgen oder die kühleren Abendstunden zu verlegen. Wer nach draußen geht, sollte der Apothekerkammer Niedersachsen zufolge helle, luftige Kleidung und eine Kopfbedeckung tragen sowie eine Sonnencreme mit hohem Schutzfaktor auftragen. Wichtig sei es außerdem, viel zu trinken – am besten Wasser oder Saftschorlen. Das gelte insbesondere für Senioren, da sie öfters mal vergessen, etwas zu trinken.

Um Wohnungen und Häuser kühl zu halten, sollte man nachts gut durchlüften, die Fenster frühmorgens schließen und tagsüber geschlossen halten. Feuchte Tücher vor dem Fenster sorgen nachts für Verdunstungskälte. Tagsüber sollten Fenster durch Jalousien oder Gardinen abgedunkelt werden. Für einen frischen Luftstrom sorgen Ventilatoren, für zusätzliche Abkühlung feuchte Waschlappen auf Stirn, Nacken, Unterarmen und Beinen. Die AOK empfiehlt außerdem elektrische Geräte, die nicht benutzt werden, vom Strom zu trennen – denn auch im Standby-Modus entstehe Wärme.

Hitze-Hammer mit Ansage

Sind wir eigentlich ausreichend auf Hitzeperioden vorbereitet? Nein, sagt etwa Sozialverband Deutschland (SoVD) in Niedersachsen. Trotz der Erfahrung aus vergangenen Hitzeperioden komme der Schutz für Betroffene nur schleppend voran, kritisierte der SoVD-Chef Dirk Swinke: „Offensichtlich haben die Verantwortlichen den Ernst der Lage noch immer nicht erkannt.“ Hitzeschutz müsse als Pflichtaufgabe der Kommunen gesetzlich verankert und mit Personal und finanziellen Mitteln unterstützt werden, fordert der Verband.


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Dieser Kritik schließen sich auch die Initiatoren des vor zwei Jahren ins Leben gerufenen Hitzeaktionstages (4. Juni) an. Trotz massiver Gesundheitsrisiken sei Deutschland nur unzureichend auf Hitzeperioden vorbereitet, heißt es auf der Homepage. Zu den Partnern des Aktionstages gehören neben der Bundesärztekammer mehrere Krankenkassen und Wohlfahrtsverbände, die Deutsche Krankenhausgesellschaft sowie die Deutsche Umwelthilfe und die Deutsche Rentenversicherung. (mit epd)