Tui ist mittlerweile der größte Reiseveranstalter Europas. Viele Kunden vertrauen dem Unternehmen – und buchen schon seit Jahren ihre Reisen über Tui.
Aber wie vertrauenswürdig ist den Unternehmern wirklich? Die ZDF-Dokumentation „Tui: Die Insider“ schaut hinter die Kulissen.
Tui: „Ich finde das nicht fair“
In der Doku berichtet eine ehemalige Mitarbeiterin von der sogenannten „Katalogsprache“ – Formulierungen, die Orte besser wirken lassen, als sie sind. Ein Beispiel: „Nur einen Fußmarsch entfernt befindet sich der Strand“, heißt es in einem Tui-Katalog. Gäste eines Spaßbads erklären dem ZDF, sie würden dabei an maximal 20 Minuten denken. Tatsächlich dauert der Weg im Beispiel aber ganze 31 Minuten.
Auch Fotos können Erwartungen wecken, die nicht zur Realität passen. In einem Prospekt ist von einem „naturbelassenen Sand-/Kiesstrand“ die Rede und das Bild zeigt Liegen auf feinem Sand. Tatsächlich sind am echten Strand aber nur Steine zu sehen. Ein Urlauber sagt dem ZDF: „Also das trifft ja überhaupt nicht zu. Ich finde das nicht fair.“
Führt Tui seine Kunden in die Irre?
Auf Anfrage von News38 weist Tui den Vorwurf der Irreführung zurück. „Bewusst wird da keiner in die Irre geführt, weil man darf immer eines nicht vergessen: Wir wollen ja, dass der Kunde wiederkommt“, erklärt Aage Dünhaupt, Leiter Kommunikation Tui Deutschland. Die Formulierungen seien darauf ausgerichtet, genaue Informationen zu den Unterkünften zu liefern und über mögliche Erlebnisse auf Basis der Hoteldaten zu informieren.
+++ Tui: Heftige Szenen während des Flugs! Passagiere müssen eingreifen +++
Solche Kataloge, wie ZDF sie zeigt, hätten heute kaum noch Relevanz: „Kataloge sind nicht mehr der Weg, auf dem sich Gäste informieren. Heute werden entweder im Reisebüro über eine Mediathek Bilder des entsprechenden Hotels, seiner Zimmer, Pools oder seiner Umgebung gezeigt – oder es gibt sogar Videos“, so Dünhaupt weiter. Der Reiseveranstalter empfiehlt Kunden, sich die Bewertungen anderer Gäste im Vorfeld der Reise anzuschauen. „Alles andere wäre nicht in unserem Interesse, nicht im Interesse der Reisebüros und der Mitarbeitenden“, schreibt Dünhaupt.
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Tui ist bewusst, dass es trotz aller Bemühungen nie absolute Zufriedenheit geben kann. „Solche Diskussionen (wie die in der Doku) gibt es schon seit 50 Jahren, weil Menschen das natürlich unterschiedlich empfinden“, sagt Dünhaupt. Sein Rat: Im Reisebüro beraten lassen, dort kann das passende Angebot erstellt werden. Dann steht einem stressfreien Urlaub nichts mehr im Wege.