Es ist eine der Meldungen, die in den vergangenen Jahren schon fast zum Tagesgeschäft in den Sommermonaten gehören. Doch das macht die Sache nicht weniger bedrohlich.
Denn: Das trockene Frühjahr hat die Waldböden in vielen Regionen Niedersachsens leiden lassen. Das bedeutet, dass zum Wochenende in einigen Gebieten erneut die Waldbrandgefahr dramatisch ansteigt.
Wetter in Niedersachsen birgt bedrohliche Gefahr
Mit den zum Sommeranfang erwarteten hohen Temperaturen steigt die Waldbrandgefahr in Niedersachsen dramatisch. „Zum Wochenende scheint es kritisch zu werden“, befürchtet der Leiter Waldbrandzentrale in Lüneburg, Knut Sierk. Nach der Vorhersage des Waldbrandgefahrenindexes des Deutschen Wetterdienstes werden am Sonntag im ganzen Bundesland hohe Warnstufen erreicht.
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Die höchste Waldbrandgefahrenstufe 5 ist bereits für die Gebiete um Lüchow, Faßberg, Bergen, Nienburg und Celle angekündigt. „Man muss bedenken, dass wir aus einem trockenen Frühjahr kommen. Die zu geringen Niederschläge haben natürlich Folgen“, betont der Experte der Landesforsten. Auch wenn die Vegetation derzeit noch grün sei, brauche es dringend regelmäßig kurze Regenphasen. Wegen der aktuellen Gefahrenlage wird von vielen Landkreisen noch einmal daran erinnert, dass das Rauchen im Wald zwischen Anfang März und Ende Oktober grundsätzlich verboten ist. Des Weiteren sind offene Lager- oder Grillfeuer außerhalb der ausgewiesenen Grillstellen nicht erlaubt. An zugelassenen Grillplätzen ist darauf zu achten, dass kein Funkenflug entsteht und das Feuer beim Verlassen des Grillplatzes richtig gelöscht wird.
Bei drohender Gefahr direkt 112 anrufen
Eine weggeworfene Zigarettenkippe oder ein nicht ganz gelöschtes Grillfeuer können bei diesen Temperaturen und der langen Trockenheit schnell verheerende Auswirkungen haben. Auch die heißen Katalysatoren von Autos können auf trockenem Waldboden oder trockenen Wiesen einen Brand verursachen. Auch Ausflügler werden gebeten, Autos nur auf den ausgewiesenen Parkplätzen abzustellen und Zufahrten in die Wälder nicht zuzuparken, damit Feuerwehr- und Rettungsfahrzeuge freie Fahrt haben. Offenes Feuer in Wald, Moor oder Heide sollte auch bei kleinen Bränden sofort über den Notruf 112 der Feuerwehr gemeldet werden.
Auch im Harz gab es bereits die ersten Reaktionen auf die hohe Waldbrandgefahr. So hat die Harzer Schmalspurbahn bereits den Betrieb bestimmter Loks eingestellt. HIER mehr Infos dazu. Seit Anfang März ist unterdessen die Waldbrandzentrale Lüneburg fast durchgehend mit Mitarbeitern besetzt, lediglich im Juni habe es eine 14-tägige Pause gegeben. „So viele Einsatztage wie in diesem Jahr hatten wir noch nie“, erzählt Sierk. Ab Stufe 3 von 5 muss die Zentrale mit Forstwirten besetzt sein.
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„Wir haben schon einige Brände entdeckt und im Keim ersticken können“, berichtet er über das Frühjahr. Überwacht werden 440.000 Hektar Wald im besonders gefährdeten nordöstlichen Landesteil. Die überwachte Gesamtfläche liegt bei fast einer Million Hektar, täglich kommen Hunderte Meldungen von den 17 niedersächsischen Standorten dort an.
Die Kamerastandorte erstrecken sich auf sechs Landkreise: Lüneburg, Heidekreis, Uelzen, Gifhorn, Lüchow-Dannenberg und Celle. Länderübergreifend werden auch Warnungen in grenznahe Bereiche nach Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern geschickt.