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Mallorca am Limit: Tui-Manager spricht über angespannte Situation

Auf den Balearen wächst der Groll gegen den Massentourismus. Ein Tui-Manager geht auf Tuchfühlung und verteidigt sein Unternehmen.

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Mallorca: Einheimische protestieren gegen Massentourismus

Auf Mallorca brodelt es. Seit Wochen protestieren Tausende Einwohner gegen den Massentourismus auf ihrer geliebten Insel. Auch von deutschfeindlichen Parolen war zuletzt die Rede.

Tui-Manager Thomas Ellerbeck nimmt jetzt Stellung zur angespannten Situation auf des Deutschen Urlaubsinsel Nummer eins. Er sieht nicht zwingend den Tourismus als Hauptschuldigen…

Tui-Manager nimmt Stellung

Fakt ist: Die Balearen stehen vor der Herausforderung, die Wünsche ihrer Einwohner mit dem Tourismus in Einklang zu bringen. Trotz offener Anfeindungen ist die Willkommenskultur auf Mallorca und den Nachbarinseln aber noch weitgehend intakt – findet zumindest Tui-Manager Thomas Ellerbeck.

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Laut „Mallorca Magazin“ äußerte er sich am Mittwoch (16. Juli) nach einem Treffen mit Vertretern der Balearen. Unter anderen waren die Ministerpräsidentin der Balearen, Marga Prohens, und Tourismu-Minister Jaume Bauzà dabei. Im Mittelpunkt standen die Wohnungs-Problematik und die Belastung durch den Tourismus. Der Tui-Manager betonte, dass die eigentlichen Probleme der Inseln nicht im Tourismus liegen. Vielmehr sei es der Mangel an bezahlbarem Wohnraum für die lokale Bevölkerung.

Ellerbeck zeigte Verständnis für den Unmut der Einheimischen, die sich „keine Wohnung leisten können“. Der Tui-Manager räumte aber auch ein, dass die Knappheit an bezahlbarem Wohnraum mit der privaten Ferienvermietung zusammenhänge. Gleichzeitig distanzierte sich der Tui-Manager von dieser Problematik: „Aber das ist nicht die Art von Tourismus, für die wir stehen“, so Ellerbeck. Tui-Kunden übernachteten ausschließlich in Hotels. Der Manager betonte, dass Tui – anders als andere Unternehmen – konkret keine Verantwortung für die Wohnungsnot trage. Er verwies auf die Unternehmenspolitik: „Tui ist kein Anbieter von Ferienwohnungen.“

Verkehrsbelastung und Tourismuspolitik

Beim Thema Transport, das auf den Balearen ebenfalls diskutiert wird, zeigte sich Ellerbeck vorsichtig. Die Politik erwägt, die Zahl auswärtiger Fahrzeuge zu begrenzen – ähnlich wie auf Ibiza und Formentera. Der Tui-Manager nahm sein Unternehmen auch hier aus der Verantwortung: „Pauschalurlauber werden mit Bussen zu den Hotels gebracht.“ Das reduziere die Verkehrsbelastung im Vergleich zu Mietwagen.


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Trotz der Proteste gegen den Massentourismus bekräftigte Ellerbeck: „Ich bin sicher, dass Touristen willkommen sind, zumindest ist das die Botschaft, die ich höre, wenn ich mit vielen Beteiligten auf der Insel, ihren Regierenden und den Vertretern der Zivilgesellschaft spreche.“

Tui will mithelfen

Der Tui-Manager lobte den begonnenen Dialog auf den Balearen. Laut „Mallorca Magazin“ sprach er von einer „sehr guten Idee.“ Ellerbeck betonte, dass Tui den Dialog unterstütze, um nachhaltige Lösungen zu finden. Die Diskussionen sollen dazu beitragen, die Balance zwischen Tourismus und Lebensqualität auf den Inseln zu wahren. Dabei verwies er auf die Position von Tui-Chef Sebastian Ebel. Dieser hatte betont, dass die balearische Gesellschaft selbst über notwendige Regulierungen entscheiden müsse, um negative Auswirkungen des Tourismus einzudämmen.

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