Die einen kämpfen sich Tag für Tag durch, die anderen haben längst resigniert oder sich mit einem Leben unter anderem mit Bürgergeld eingerichtet. „Armes Deutschland – Stempeln oder abrackern?“ blickt dorthin, wo es unbequem wird: an den Rand der Gesellschaft.
Seit drei Monaten wohnt der 53-jährige Stefan gemeinsam mit seinem Mischlingsrüden Aaron in Solingen – doch damit ist nun Schluss! „Ich lebe aktuell von 446 Euro Hartz-IV und da ich keinen Bock mehr habe auf den deutschen Staat, weil das Sozialsystem hier sowieso nicht mehr passt, habe ich mal ganz andere Pläne: Ich werde jetzt nach Mallorca auswandern!“ Und zwar ohne, dass das Jobcenter davon etwas mitbekommt!
Bürgergeld-Empfänger will auf Mallorca Geld vom Staat beziehen
Der gelernte Maurer und Stahlbeton-Meister, der inzwischen seit zwei Jahren arbeitslos ist, verlässt die Hütte auf dem Grundstück einer Bekannten, in der er zuletzt ohne Strom und fließend Wasser gelebt hat, mit den Worten: „Abschließen und durch eine neue Tür durchgehen – ein Tür geht zu und eine geht wieder auf.“
+++ Bürgergeld: Nach drei Jahren Arbeitslosigkeit – 26-Jähriger erhält die Nachricht +++
Doch von wegen neue Insel, neues Glück! Der Bürgergeld-Empfänger möchte auch auf der Insel weiterhin Hartz-IV (mittlerweile Bürgergeld) beziehen – dabei steht ihm das überhaupt nicht zu! „Mein Verhältnis zum Jobcenter ist sowas von gestört. Asoziale Typen, die da arbeiten und eigentlich haben sie ja nur durch uns Arbeitslose ihren Job. Natürlich ist das schön, wenn sie meine Wohnung auf Mallorca finanzieren. Das ist ja eine sichere Einnahmequelle. Ich habe da kein schlechtes Gewissen. Wenn man das rechtlich sehen würde, würde ich sie bescheißen, ja das ist richtig.“
Bürgergeld-Empfänger wird von Realität eingeholt
Doch was genau sind die Pläne des Bürgergeld-Empfängers auf der Insel? Er erklärt: „Ich habe hier meinen Kollegen Gerd. Er macht Garten und ich mache alles, was mit Bauen zu tun hat. Mit dem möchte ich mich selbstständig machen.“ Doch er wird schnell zurück auf den Boden der Tatsachen geholt. Vermieterin Gerlinde, bei der Stefan ein Zimmer für 300 Euro im Monat gemietet hat, betont: „Wer meint, dass die Deutschen die Bürokratie erfunden haben, der irrt sich. Das haben die Spanier erfunden!“
Meldepflichten gibt es beiderorts – der kleine, aber feine Unterschied: „In Deutschland kann man zur Not Sozialhilfe beantragen. Das gibt es hier auf Mallorca nur für eine handvoll Familien. Entweder du bist fleißig und du arbeitest, ansonsten musst du zurück nach Deutschland. Hartz-IV in dem Sinne bekommst du hier nicht.“ Bleibt abzuwarten, ob Stefan mit dem Versuch auf Mallorca weiterhin Bürgergeld aus Deutschland zu beziehen, durchkommt oder er schnell auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt wird.
Wie es mit den Beteiligten der Bürgergeld-Doku weitergeht, zeigt RTL2 jeden Dienstag ab 20.15 Uhr. Wer eine Folge verpasst hat, kann sie jederzeit in der RTL+-Mediathek nachholen.