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Hallo Niedersachsen: Frauenmorde sorgen immer wieder für Entsetzen – Diese Warnsignale gibt es vorher

Am Sonntag (10. März) geht es bei Hallo Niedersachsen um Morde an Frauen. Eine Expertin klärt über mögliche Warnsignale auf.

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© IMAGO/Panthermedia

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Das Magazin emotion hat gezählt, wie oft das Wort “Frau” in den Wahlprogrammen der sechs größten Parteien vorkommt. Im Video sind 5 der feministischen Kernthemen und die Positionierung der Parteien dazu zusammengefasst.

Die Hallo Niedersachsen Sendung vom Sonntag (10. März) behandelt ein ernstest Thema: die Ermordung von Frauen. Früher hat man dazu oft Familien-Tragödie oder Beziehungstat gesagt.

Heute benutzt man, wenn Männer gezielt Frauen, oft Ex-Partnerinnen, töten, den Begriff Femizid. Wie Frauen sich vor gewalttätigen Ex-Partnern und möglichen Femiziden schützen können, erklärt eine Expertin von der Opferschutz-Organisation Weißer Ring.

Hallo Niedersachsen: Femizide sind oft äußerst brutal

Es ist jedes Mal aufs Neue schockierend, wenn man davon hört, wie ein Mann seine Partnerin oder Ex-Partnerin tötet. Femizide sind oft äußerst blutig und brutal und klingen, wie als seien sie einem Horror-Film entsprungen. So auch einer der Fälle, über den Hallo Niedersachsen am Sonntag berichtete. Andreas B. soll in Barenburg eine 17-Jährige auf Inline-Skater attackiert haben. Er soll ihr die Kehle durchgeschnitten und sie in einen Graben am Wegesrand geworfen haben.

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Andreas S. soll außerdem eine weitere Frau mit seinem Auto angefahren und eine Dritte mit einem Messer vor einem McDonalds in Sulingen verletzt haben. Alle drei Frauen sollen einer unglücklichen Jugendliebe des mutmaßlichen Täters ähnlich gesehen haben. Für diese Taten muss er sich nun vor Gericht verantworten.

Hallo Niedersachsen interviewt Opferschutz-Expertin

Für eine Experten-Meinung holt Hallo Niedersachsen Helen Wienands mit ins Boot. Sie ist Opfer-Anwältin und arbeitet für die Opferschutz-Organisation Weißer Ring. Diese unterstützt Kriminalitätsopfer und ihre Familien und ist auch in anderen europäischen Ländern tätig. Sie erklärt: „Wir gehen davon aus, dass Eifersucht, gekränkte Eitelkeit, Zurückweisung oder auch nur ein Hass auf Frauen häufig zu solchen Taten führen.“

Wienands zeigt gegenüber Hallo Niedersachsen auf, dass es bestimmte Warnzeichen gibt, dass ein (Ex-) Partner gewalttätig werden könnte. Kontrollierendes Verhalten des Mannes gegenüber der Frau sei ein solches Warnsignal. Das gehe oft damit einher, dass ein Mann die Frau immer mehr von ihrem Umfeld isoliert. Aber auch bei Stalking durch einen (Ex-) Partner sollte man laut Wienands hellhörig werden.


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Opferschutz Expertin Wienands betont gegenüber Hallo Niedersachsen, wie wichtig es ist, dass Frauen, die sich bedroht fühlen, zur Polizei gehen. Oft folgt dann die sogenannte Gefährderansprache an den potenziell gewalttätigen Mann. Bei dieser wird der potenzielle Gewaltverursacher von der Polizei aufgefordert, sein bedrohliches Verhalten zu unterlassen. Gleichzeitig wird er darauf aufmerksam gemacht, dass die Polizei ihn und sein Verhalten im Auge behält.

Wenn es trotzdem zu einer Gewalttat kommt, kann der Weiße Ring eingreifen, erklärt Wienands Hallo Niedersachsen. Zum einen biete der weiße Ring Opfern von Gewalt und deren Angehörigen psychologische Unterstützung an. Aber auch in Gerichtsverfahren gegen die Täter stehe der Weiße Ring den Opfern zur Seite.

Doch eines ist frustrierend: „So lange sich in den Köpfen dieser Männer, die nicht mit Zurückweisung und Eifersucht umgehen können, nichts ändert, wird es immer wieder zu solchen Taten kommen“, so die Opferschutz-Expertin zu Hallo Niedersachsen.