Jedes Jahr kommen zahlreiche Touristen an den Ballermann, um hier ihren (Party-)Urlaub des Lebens zu haben. Vor allem viele Deutsche sind unter den Urlaubern. Doch der Massen- und Sauftourismus an der Playa de Palma ist für Anwohner und Einheimische eine zunehmende Belastung.
Seit Jahren verspricht die Balearen-Regierung, gegen die Exzesse und Kriminalität härter vorzugehen – so auch in diesem Jahr. Erst wenige Wochen vor dem großen Saisonstart kündigte Bürgermeister Jaime Martínez Llabrés weitreichende Überwachungsmaßnahmen an. Wir haben uns selbst ein Bild davon gemacht und auch mit Urlaubern gesprochen.
Mallorca: Erster Tag der neuen Überwachungsmaßnahmen
Ungewohntes Bild auf der Schinkenstraße an der Playa de Palma. Am Gründonnerstag (17. April) sieht der Platz vor dem Bierkönig gegen Mittag fast wie leergefegt aus. Normalerweise haben hier die senegalesischen Straßenverkäufer, die sich selbst „Helmuts“ nennen, ihre Fake-Ware auf großen Handtüchern ausgelegt. Bereit zum illegalen Verkauf.
+++ „Helmut“ packt über das Geschäft an der Playa aus – „Verdiene mehr als in Deutschland“ +++
Doch davon ist plötzlich nichts mehr zu sehen. Grund dafür sind die strengen Überwachungsmaßnahmen der Stadt Palma, die seit dem 17. April in Kraft getreten sind. Kameras, Drohnen und vermehrte Polizeipräsenz sollen für mehr Sicherheit am Ballermann sorgen, aber auch Partyexzesse sowie die kriminelle Energie vor Ort besser in Schacht halten.
Urlauber befürworten mehr Polizeipräsenz
Besonders die vermehrte Polizeipräsenz fällt auf. Streifenwagen und Motorräder fahren die Playa de Palma in regelmäßigen Abständen ab, während insbesondere auf der Schinkenstraße fußläufige Polizisten Patrouille halten. Das bemerken auch erfahrene Ballermann-Urlauber direkt. „Ich habe jetzt vermehrt schon Polizei gesehen, was mir in den letzten Jahren nicht so aufgefallen ist. Ich finde es gut, weil es sind schon viele Pöbler unterwegs und vor allem als Frau kann man sich dann hier etwas sicherer fühlen“, meint Anna Spies aus München, als wir sie ansprechen.
Auch Heiko Haas, der an diesem Tag am Ballermann seinen 50. Geburtstag mit seiner Familie feiert, fühlt sich nun sicherer. „Wenn wir getrunken haben und jemand alleine rumgelaufen ist, dann haben welche aufgelauert und einen ausgeraubt“, so seine Erfahrung. Ob die neuen Maßnahmen auch zur Hochsaison noch ihre Wirkung zeigen, wird sich noch herausstellen. Drohnen haben wir am ersten Tag keine gesehen, was möglichweise aber auch am starken Wind gelegen haben könnte.