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Kleinanzeigen: Eindringliche Warnung – es geht um zahlreiche Nutzerkonten

Wer Kleinanzeigen nutzt, sollte besser richtig aufpassen, denn dieser Betrugsversuch passiert immer wieder auf der Plattform.

© IMAGO/Lobeca

Kleinanzeigen: Das ist das größte Online-Kleinanzeigen-Portal Deutschlands

Hier findet man das reichweitenstärkste Online-Angebot in Deutschland.

Seien es alte Möbel, Klamotten oder richtige Sammlerstücke, Millionen Deutsche nutzen „Kleinanzeigen“, um Sachen zu verkaufen oder Schnäppchen zu finden. Der Unternehmenssprecher spricht jedoch jetzt an alle Nutzer eine dringende Warnung aus. Immer wieder passiert es nämlich, dass Accounts plötzlich von Betrügern gestohlen werden.

Eine Kleinanzeigen-Verkäuferin, Nurith Mörsberger, schilderte gegenüber dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“, was ihr widerfahren ist. Die Hamburgerin überprüfte wie üblich ihr E-Mail-Postfach, aber wurde stutzig, als sie auf einmal keine einzige Mail mehr empfing. Dann fielen ihr jedoch zwei neue Einstellungen in ihrem Account auf. Alle E-Mails sollten gelöscht werden und Mails, die als „wichtig“ eingestuft waren, wurden an eine andere Adresse weitergeleitet – eine Adresse, die Mörsberger vollkommen unbekannt war.

Kleinanzeigen: Account Takeover ist eines der größten Probleme

Als sie ihre verschickten Mails überprüfte, wurde schnell klar, dass sich ein Betrüger Zugang zu ihrem Account verschafft hat. Dort fand sie mehrere E-Mails von Kleinanzeigen. Auf der Plattform hatte der Betrüger anscheinend unter ihrem Account und Namen Anzeigen hochgeladen. Seit mehreren Jahren nutzt Mörsberger Kleinanzeigen, um gebrauchte Kinderkleidung zu verkaufen, und galt als seriöse Verkäuferin.

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Als Mörsberger versuchte, sich in ihren Account einzuloggen, funktionierte das Passwort nicht. Auch für die Wiederherstellung des Accounts wurde eine fremde Telefonnummer hinterlegt. Ein Betrüger hat ihren Kleinanzeigen-Account gehackt und diesen dann übernommen, um betrügerische Anzeigen in ihrem Namen online zu stellen.

Ein Vorfall, der laut dem Kleinanzeigen-Unternehmenssprecher Pierre du Bois kein Einzelfall ist. Gegenüber „RND“ berichtet er: „Der Account Takeover ist eines der größten Probleme, die wir haben, aber wir können nicht jede Attacke erkennen“. Auch ist es sehr schwer, betrügerische Anzeigen als solche zu identifizieren. Rechtschreibfehler, schlecht formulierte Texte und Rufnummern aus dem Ausland seien keine Hinweise für betrügerische Fake-Anzeigen.

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Betrugsversuche sind sehr schwer zu erkennen

Du Bois berichtet: „Übersetzungsprogramme und KI sind so gut geworden, dass Betrüger zum Teil ganze Legenden schreiben, warum sie sich von einem bestimmten Artikel trennen würden.“ Auch verschicken die Kriminellen oft eine Kopie von ihrem Personalausweis, um verunsicherte Käufer zu beruhigen. Diese sind jedoch fremde Ausweise, die zuvor gestohlen wurden.


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Um sich vor solchen Account Takeovers zu schützen, rät du Bois sich regelmäßig in seinen Kleinanzeigen-Account einzuloggen und alles zu überprüfen. In den meisten Fällen sind nämlich Konten betroffen, die nur sporadisch genutzt werden. Auch ist es wichtig, seine Konten, insbesondere sein E-Mail-Konto, ausreichend zu sichern. Nutzer sollten darauf achten, ein sicheres Passwort zu verwenden und gegebenenfalls eine Zwei-Faktor-Authentifizierung einzurichten.

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Im Fall von Nurith Mörsberger haben die Betrüger innerhalb von 24 Stunden mehr als 1.000 Euro gestohlen, bis sie Kleinanzeigen informieren konnte. In ihrem Namen wurden hochwertige Produkte, wie Klarinetten und Kameras, verkauft. Daher hat sie auch Anzeige bei der Polizei erstattet, denn „schließlich ist das alles in meinem Namen passiert.“