SB-Kassen werden bei Rewe, Kaufland & Co. immer mehr von den Kunden frequentiert. Das bemerken auch die Supermärkte und rüsten deshalb nach. In vielen Supermärkten und Discountern gibt es bereits die Selbstbedienungskassen. Der klare Vorteil hier: Kunden mit wenig Artikeln können sich hier schnell selbst abkassieren und müssen nicht mehr lange anstehen.
Doch bemerken viele seit Neustem einen Trend an den SB-Kassen bei Rewe, Kaufland & Co, der ihnen so gar nicht gefällt. Ein Trend, der laut Experten allerdings anhalten dürfte.
Rewe, Kaufland & Co: Mehr Schranken an SB-Kassen
Immer öfter werden die SB-Kassen-Bereiche mit Schranken geschützt, um Diebstahl zu minimieren. Der ist seit Einführung der Self-Checkout-Kassen nämlich exorbitant gestiegen. Nicht immer stehen hier Mitarbeiter zur Aufsicht bereit. So kommt es häufiger vor, dass Kunden absichtlich oder unabsichtlich zu wenige Artikel scannen und dann einfach den Markt verlassen.
Auch bei Lidl kommen die Schranken zum Einsatz: Lidl: Änderung an der Kasse – Kunden brauchen jetzt den Bon
Der Umgang mit der SB-Kasse ist eben nicht für jeden selbsterklärend. Bei Getränken zum Beispiel wird man auf dem Bildschirm oft gefragt, ob man nur eine Flasche oder mehrere – wie einen Kasten oder ein Sixpack – scannen möchte. Wer dann falsch klickt, unterschlägt gleich ein paar Euro, möglicherweise ohne es zu merken.
Die neuen Schranken hindern Kunden zumindest daran, ohne zu bezahlen, gehen zu können. Denn sie müssen dort den Code auf ihrem Bon scannen, damit sich die Schranke öffnet. Nicht selten passiert es jedoch, dass ahnungslose Kunden vor der Schranke stehen und nicht herauskommen, weil sie ihren Bon bereits entsorgt oder gar nicht erst mitgenommen haben. Kein Wunder, dass die Kritik an den Bezahlschranken wächst. Viele empfinden diese Lösung unpraktisch.
Rewe-Chef: „Werden die Menschen zu nichts zwingen“
Das Öffnen mit einem Kassenbon sei „primär eine psychologische Hemmschwelle“, erklärt Frank Horst gegenüber „BuzzFeed News Deutschland“. Er betreut das Thema am Handelsforschungsinstitut EHI, sagt: „Es garantiert nicht, dass alle Produkte auch bezahlt werden. Aber es verhindert, dass Kunden gänzlich ohne Bezahlung die SB-Zone verlassen.“ Auch er bemerkt, dass die Schranken immer häufiger aufgestellt werden.
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Rewe-Konzernchef Lionel Souque kann die wütenden Kunden allerdings beruhigen. Sie werden in Zukunft immer noch auf herkömmliche Kassen bauen können. Zwar werde mehr in SB-Kassen und Konzepte wie „Pick & Go“ investiert, „aber wir werden die Menschen zu nichts zwingen“, verspricht er gegenüber der Deutschen Presse-Agentur dpa. „Es wird auch in 10 oder 20 Jahren noch klassische Kassen mit Kassiererin geben.“