Tagsüber an den Strand, abends in den Bierkönig oder den Megapark und nachts völlig erschöpft und vielleicht auch etwas taumelnd ins Hotelbett fallen lassen. So stellen sich viele Ballermann-Fans ihren perfekten Urlaub auf Mallorca vor.
Anstatt in einem Federbett aufzuwachen, fanden sich zwei Freunde aus Hannover jedoch am Donnerstag (24. April) auf dem harten Boden an der Playa de Palma wieder. Und das ganz bewusst. Denn sie haben sich für einen Schlafplatz unter freiem Himmel entschieden – und das für die nächsten fünf Tage.
Urlaub auf Mallorca: Deutsche schlafen unter freiem Himmel
Maurice und Jessy haben ganz spontan entschieden nach Mallorca zu fliegen und deshalb auch erst zwei Tage vor dem Opening ihre Flüge gebucht. Etwa 770 Euro haben die beiden für die Flüge bezahlt, die Kosten für das Hotel haben sich die Ballermann-Fans gespart und verzichten damit auch auf den Komfort eines weichen und sicheren Schlafplatzes.
Nach einer langen Partynacht legen sie sich gegen fünf Uhr vor dem Balenario 6 unweit des Megaparks hin zum Schlafen – und genau dort treffen wir sie am Donnerstagmorgen gegen 10 Uhr an. „Das war so kalt“, hören wir die junge Frau klagen und werden hellhörig. Als unsere Redaktion nachhakt, kommen wir aus dem Staunen nicht mehr raus.
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Ihr Plan: von Mittwoch bis Montag – also das komplette Opening über – wollen sie draußen an der Playa schlafen. Dort, wo betrunkene Party-Urlauber nachts nach Hause stolpern, wenn der dröhnende Bass der Musikboxen langsam verklingt und vom lauten Getöse der Laubbläser und Kehrmaschinen abgelöst wird. Dort, wo bekannterweise auch gerne Kleinkriminelle nach vermeintlich leichten Opfern und Beute Ausschau halten.
Gefahren in der Nacht
Und auch Maurice und Jessy haben in der Nacht Besuch bekommen. „Es waren ungefähr dreimal Leute bei uns. Aber als ich ihnen gesagt habe, dass ich wach bin und sie wieder gehen sollen, haben sie es auch gemacht“, berichtet Jessy uns entspannt. Was sie genau von ihr gewollt haben, weiß die junge Frau nicht. Angst habe sie keine. „Ich habe alle meine Wertsachen in meiner Bauchtasche und die verstecke ich unter meinen Jacken. Da kommen sie nicht dran, außer sie ziehen mich komplett aus.“ Ihre einzigen Wertsachen seien ohnehin nur ihr Portemonnaie und ihre Handys.
Bis auf Duschzeug, Zahnpasta und Unterwäsche haben die beiden Freunde nichts dabei. Keine Decke, die sie in der Nacht wärmt, wenn die Temperaturen auf 15 Grad sinken und die Meeresbrise herüberzieht. Aber noch sind die beiden 25-Jährigen unerschrocken und von ihrem Plan weiter überzeugt. Abgesehen von der Kälte sei die erste Nacht alles in allem „ziemlich entspannt“, wenn auch kurz verlaufen. „Für mich bedeutet es Spontanität und Freiheit. Du kannst machen, was du willst. So spontan muss erstmal jemand sein“, meint Maurice und bereut seine Entscheidung, kein Hotel gebucht zu haben, nicht – zumindest nach der ersten Nacht noch nicht.