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Urlaub: Lufthansa-Maschine in 10.000 Metern Höhe ohne Pilot – Flugsicherheit warnt alle Fluggesellschaften

Wie jetzt bekannt wird, kam es im vergangenen Jahr zu einer erschreckenden Situation in einem Flugzeug auf dem Weg in den Urlaub.

© imago/STAR-MEDIA

Lufthansa - die deutsche Airline im Porträt

Lufthansa ist die größte Fluggesellschaft Deutschlands und eine der führenden Fluggesellschaften Europas.

Dieser Flug hätte auch anders enden können! Für viele Menschen beginnt der Urlaub oftmals schon im Flugzeug auf dem Weg zum Reiseziel. Mit der steigenden Vorfreude sind oftmals die Strapazen einer langen Flugreise auch nur halb so schlimm.

Doch wie nun herauskommt, haben im vergangenen Jahr einige Passagiere einer voll besetzten Lufthansa-Maschine einige Schutzengel an Board gehabt. Denn während der Pilot kurz mal zur Toilette ging, war sein Co-Pilot für einige Minuten nicht ansprechbar. Genau aus diesem Grund gibt es nun Aufruhr bei der Flugsicherheit.

Schreck-Moment auf dem Weg in den Urlaub

Aus einem aktuell veröffentlichten Abschlussbericht der spanischen Flugunfalluntersuchungsbehörde CIAIAC geht hervor, dass sich im Februar 2024 auf einem Lufthansa-Flug von Frankfurt am Main nach Sevilla in Spanien dramatische Minuten abgespielt haben. Für einen kurzen Zeitraum war der Co-Pilot allein im Cockpit und brach zusammen. Der Airbus mit etwa 200 Passagieren war somit für einige Minuten führerlos.

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Dieser medizinische Notfall hatte sich jedoch in keiner Weise angekündigt. „Zuvor gab es ein Gespräch mit dem Co-Piloten über Wetter und Flugzeugbetrieb ohne Auffälligkeiten“, heißt es in dem Bericht. Diese „plötzliche und schwere medizinische Beeinträchtigung“ hatte auch Auswirkungen – denn innerhalb von 46 Sekunden betätigte der Co-Pilot unabsichtlich verschiedene Schalter und Pedale. Glücklicherweise blieben der Autopilot und das automatische Schubsystem aktiv.

Flugsicherheit empfiehlt „Praxis zu überdenken“

Nach etwa zehn Minuten kehrte dann der Pilot zurück und konnte sich mit einem Notfall-Code Zutritt ins Cockpit verschaffen. Der Co-Pilot wurde umgehend behandelt und die Maschine musste in Madrid notlanden. Dieser Vorfall hat die spanische Flugsicherheit aufhorchen lassen.

Sie appelliert nun an die Fluggesellschaften. „Die Anwesenheit von zwei Personen im Cockpit ist ein entscheidender Sicherheitsfaktor, um eine schnelle Reaktion bei einer plötzlichen Handlungsunfähigkeit zu ermöglichen“, geht aus dem Bericht weiter hervor.


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Die Lufthansa habe zu diesem Zeitpunkt keine Vorschrift gehabt, dass bei Abwesenheit eines Piloten eine weitere Person im Cockpit anwesend sein muss. Wie die spanische Flugsicherheit weiter schildert, sehen die Betreiber keinen Sicherheitsgewinn darin. „Die Untersuchung empfiehlt, diese Praxis zu überdenken und die Risiken neu zu bewerten“, fügt sie abschließend hinzu.