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Mallorca: Gesperrter Strandabschnitt am Ballermann – „Katastrophal“

Blaues Wasser, feiner Sand – doch immer öfter bleibt der Sprung ins Meer am Ballermann auf Mallorca verboten. Der Grund ist schockierend!

© IMAGO/Chris Emil Janßen

Ballermann: Traumstrand oder Albtraum?

So sieht der Ballermann wirklich aus.

Feiner Sand und türkisblaues Wasser – die Strände rund um den Ballermann auf Mallorca sind für viele Urlauber der Inbegriff eines perfekten Ferientages. Doch immer wieder kommt es zu Sperrungen von Strandabschnitten. Viele Touristen kennen das mittlerweile, doch eine Besserung der Lage ist noch lange nicht in Sicht – und der Frust wächst und wächst.

Rote Fahnen, Warnschilder in vier Sprachen und ein Hinweis, der kaum zu überlesen ist: „Baden verboten“. Wer jetzt ins Wasser geht, muss damit rechnen, vom Rettungsschwimmer zurückgepfiffen zu werden. Der Auslöser für das Badeverbot ist kein Geheimnis – es sind Verunreinigungen im Wasser, darunter auch Fäkalien.

Mallorca: Immer wieder Strände wegen Abwasser gesperrt

Und auch die Ursache ist nicht neu, denn immer, wenn es auf Mallorca stark regnet, kommt das Abwassersystem der Insel an seine Grenzen. Die Kanalisation ist schlicht überfordert. In der Folge wird eine Mischung aus Regen- und Fäkalwasser ins Meer gespült – mit drastischen Konsequenzen für Badegäste und Umwelt.

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Nicht nur am Ballermann tauchen regelmäßig Warnhinweise auf. Auch an Stränden wie Cala Mayor, Can Pere Antoni, Ciutat Jardi und Cala Estancia wird das Baden bei bestimmten Wetterlagen schnell zum Risiko. Besonders betroffen sind die Strandabschnitte entlang der Playa, die in der Nähe eines Kanals liegen.

Urlauber sind entsetzt: „Ist das ekelhaft“

Doch auch, wenn das Problem längst bekannt ist, schockiert es Badegäste und Urlauber immer wieder aufs Neue. „Katastrophal! Wie kann das sein, dass überall Hotels aus dem Boden gestampft werden, aber es keine vernünftige Lösung für Abwasser gibt?“, kommentiert eine empörte Urlauberin unter einem Facebook-Beitrag.

Besonders beunruhigend sind die Berichte über gesundheitliche Folgen: „Ich war letztes Jahr da schwimmen, ist nicht gut ausgegangen. Hatte drei Tage lang Magen-Darm.“ Kein Einzelfall – denn wer trotz Verbot ins Wasser geht, setzt sich einem echten Gesundheitsrisiko aus.

Das Unwetter auf Mallorca hat zufolge, dass Müll und Abwasser im Meer gelangt sind.
Nach starken Regenfällen läuft über den Kanal eine Riesen-Menge Abwasser einfach ins Meer. Foto: Vanessa Schubert/ DER WESTEN

Doch nicht alle Urlauber lassen sich vom roten Warnsignal abschrecken. Bei hohen Temperaturen und praller Sonne wollen manche auf die ersehnte Abkühlung nicht verzichten. „Ich geh‘ trotzdem schwimmen. Was soll ich sonst machen, wenn mir heiß wird am Strand?“, schreibt ein Urlauber auf Facebook. Eine riskante Entscheidung, denn neben Fäkalien treiben nach Regenfällen auch Müll und andere Abfälle im Meer.



Trotz wachsender Besucherzahlen und boomender Hotelprojekte scheint eine langfristige Lösung für das Abwasserproblem nicht in Sicht. Solange sich an der Ursache nichts ändert, bleibt das Badeverbot ein wiederkehrender Begleiter an Mallorcas Stränden.