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Verkehr: Radikale Veränderung an der Tankstelle – Autofahrer müssen sich komplett umstellen

Große Umstellung im Straßen-Verkehr: An der Tankstelle werden Autofahrer ihre bevorzugte Benzin-Sorte wohl bald vergeblich suchen.

© IMAGO/Wolfgang Maria Weber

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Der ADAC macht sich dafür stark, dass Benzin vom Typ „Super E10“ stärker genutzt wird. Der Kraftstoff enthält bis zu zehn Prozent Bioethanol und ist günstiger sowie umweltfreundlicher als Super E5. Daher soll E5 aus dem Straßen-Verkehr verschwinden – und an den Tankstellen Platz machen für einen ganz neuen Kraftstoff.

Viele Autofahrer tanken trotz der Umwelt- und Kosten-Vorteile von E10 weiterhin Super E5, obwohl Autos ab Baujahr 2011 problemlos mit E10 fahren können. ADAC-Präsident Christian Reinicke fordert daher die Politik dazu auf, E10 stärker zu fördern. „Die Politik sollte die Nutzung von Super E10 vorantreiben.“ Dies könnte durch eine Reform der Vorschrift geschehen, die Tankstellen aktuell zum Anbieten von E5 verpflichtet.

Verkehr: ADAC drängt auf E5-Aus an Tankstellen

Super E10 hilft nicht nur dem Geldbeutel, sondern reduziert auch die CO₂-Emissionen im Verkehr. Laut ADAC könnten im Straßen-Verkehr durch den Bioethanol-Anteil jährlich bis zu drei Millionen Tonnen Kohlendioxid eingespart werden. Zudem zitiert der Verein Studien des Bundesverbands der Bioethanolwirtschaft (BDB). Demnach verringert Super E10 im Vergleich zu Super E5 die Stickoxidemissionen um 25 Prozent. Auch der Feinstaubausstoß würde durch E10 um mehr als 70 Prozent sinken. Der Verkehr könnte so durch den etablierten Kraftstoff umweltfreundlicher gestaltet werden.

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Der Anteil von Super E10 am Benzinverkauf steigt nur langsam. Im Jahr 2022 lag der Anteil bei 27,4 Prozent, während E5 weiterhin 67,5 Prozent ausmachte. Obwohl E10 rund sechs Cent günstiger als E5 ist, bevorzugen viele Kunden das ältere Benzin. Dies liegt oft an Unsicherheiten oder Gewohnheiten, berichtet „tagesschau.de“. Daniel Kaddik vom Bundesverband Freier Tankstellen (bft) plädiert demnach für mehr Marktwirtschaft bei der Entscheidung der Kraftstoffsorten: „Die Tankstellen und die Kunden müssen entscheiden, welches Produkt sie wollen.“


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Zusätzlich zum Thema E10 geht es auch um Platz für neue Kraftstoffe. Tankstellenbetreiber wollen alternative Produkte wie HVO, einen erneuerbaren Diesel, einführen können. HVO wird aus pflanzlichen Ölen oder tierischen Fetten hergestellt und kann die CO₂-Emissionen im Verkehr deutlich senken. Die Verpflichtung, E5 weiterhin anzubieten, binde jedoch Kapazitäten. „E5 macht massive Investitionen erforderlich, wenn HVO eingeführt werden soll“, kritisiert der bft.