Vor acht Jahren verschwand eine Frau spurlos während einer Kreuzfahrt auf dem Mittelmeer. Ihr Ehemann geriet schnell in Verdacht. Die deutsche Familie stieg im italienischen Hafen Civitavecchia auf das Kreuzfahrtschiff „MSC Magnifica“. Das Ehepaar wollte gemeinsam mit seinen zwei Söhnen eine zehntägige Reise unternehmen.
Nach einem Stopp im italienischen Hafen Genua fiel auf, dass die Frau nicht mehr an Bord war. Dies bemerkte die Crew allerdings erst, als das Schiff nach Stopps in Malta und Griechenland nach Civitavecchia zurückkehrte und die Passagiere zählte. Die Crew gab später an, die Frau bereits seit mehreren Tagen nicht mehr gesehen zu haben. Der deutsche Ehemann wurde daraufhin auf einem Flughafen in Rom festgenommen. Doch nun gibt es neue Details rund um den mysteriösen Fall.
Geheimnisvolles Verschwinden während einer Kreuzfahrt
Wie der Ehemann der seit damals vermissten Frau betonte, sei seine Frau bei einem Halt in Griechenland ausgeschifft (diese Redaktion berichtete). Seiner Aussage nach hatte sie dies auch schon bei früheren Reisen getan. Die Ermittlungen ergaben keine Hinweise auf ein Verbrechen.
Zwar gab es viele Überwachungskameras auf dem Kreuzfahrtschiff, aber keine führte zu Ergebnissen. Die Frau blieb verschwunden, und eine Leiche wurde nie gefunden.
Mordverdacht und neue Entwicklungen
Nach dem Verschwinden gab es Spekulationen über Mord, einen Suizid oder ein Verbrechen durch Dritte. Der Ehemann vermutete: „Ich glaube, jemand könnte sie getötet haben. Vielleicht wusste sie etwas.“ Auch von Depressionen und einer Ehekrise war die Rede. Medien berichteten über ein angespanntes Verhältnis. Außerdem soll die Frau erklärt haben, sie sei ihrer Kinder müde. Ein Koffer mit einer Frauenleiche wurde im Mittelmeer gefunden. Es handelte sich jedoch nicht um die Vermisste.
Der Deutsche wurde zunächst zu 26 Jahren Haft verurteilt. Ein Berufungsgericht in Rom sprach ihn nun frei. Die Verteidigung erklärte, das erste Urteil sei „ohne die geringste logisch-juristische Begründung“ erfolgt. Die Staatsanwaltschaft forderte eine Bestätigung der Haftstrafe, konnte sich jedoch nicht durchsetzen. Der IT-Experte, der mittlerweile in Irland lebt, muss nicht mehr mit einer Gefängnisstrafe rechnen. Was bei dieser rätselhaften Kreuzfahrt genau geschah, bleibt weiterhin unklar. (mit dpa)