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Deutscher Zoo will 20 Paviane erschießen – die Begründung macht fassungslos

20 Tiere auf einmal töten zu wollen, ist schon ein zweifelhafter Plan. Doch die Begründung des deutschen Zoos macht noch wütender.

© IMAGO / Reiner Bernhardt

Ein Altersheim für ausgemusterte Zirkus-Elefanten

In Zentralfrankreich gibt es den europaweit ersten Altersruhesitz für ausgemusterte Elefanten aus Zoos und Zirkussen. Bis zu sieben Tiere können in Bussière-Galant einen ruhigen Lebensabend verbringen.

Wie konnte es nur soweit kommen? Diese Frage dürften sich jetzt angesichts dieser Nachricht viele stellen. Denn der Zoo Nürnberg sieht sich gezwungen, als letzte Maßnahme gleich 20 Tiere im Pavian-Gehege zu erschießen.

Warum? Der Grund ist so simple wie erschütternd: Platzmangel. Das Gehege ist sprichweg zu klein für so viele Primaten. Kein Wunder, dass nun ein Aufschrei durch die Gemeinschaft der Tierschützer geht.

Zoo Nürnberg plant Tötung von Pavianen

Im Tiergarten Nürnberg droht 20 Guinea-Pavianen der Tod. Das Affengehege ist überfüllt, es bietet Platz für nur 25 Tiere. Aktuell leben allerdings mehr als 40 dort. Vermittlungen scheiterten, trotz internationaler Bemühungen bis nach China. Verhütungsmethoden brachten ebenfalls keinen Erfolg. Der Zoo steht unter Druck, eine kurzfristige Lösung zu finden.


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Tierschützer kritisieren diese Entwicklung scharf. „Jetzt sollen Tiere die Konsequenzen jahrelanger verfehlter Zucht- & Haltungspolitik mit ihrem Leben bezahlen“, prangert Laura Zodrow von Pro Wildlife an. Zoodirektor Dag Encke hingegen hält die geplante Tötung für unvermeidlich. „Denn die Haltung ist so auch nicht mehr weiter genehmigungsfähig“, erklärt er gegenüber dem Bayrischen Rundfunk (BR).

Kritik an Zuchtpolitik des Zoos

Absurd wirkt die Situation, da die Tiere trotz Platznot weiter im Tiergarten gezüchtet werden. „Wir wissen seit vielen Jahren, dass wir an die Kapazitätsgrenzen stoßen“, gibt Encke bei SpiegelTV zu. Laut Tierschützern hätte der Zoo längst in größere Gehege investieren müssen, um das Problem rechtzeitig zu lösen.



Ob es zur Tötung kommt, ist noch unklar, ein Termin steht nicht fest, schreibt „Bild.de„. Jedoch wächst der Protest. Prominente wie Bill Kaulitz äußern ihren Unmut. Der Musiker bezeichnete den Tiergarten-Chef öffentlich als „Vollidiot“. Währenddessen drohen Tierschützer mit rechtlichen Schritten, sollte der Zoo tatsächlich zum Abschuss greifen.