Kunden von Kaufland, Edeka und Co. müssen länger warten. Der Grund: Eigentlich sollte ab August 2025 die Pflicht gelten, Schweinefleisch mit einem Tierwohl-Siegel zu kennzeichnen. Doch am Freitag (11. Juli) wurde die Frist bis Anfang März 2026 verlängert.
Ziel der Vorschrift ist mehr Transparenz für Kunden von Kaufland, Edeka und Co. sowie ein Anreiz für bessere Tierhaltung. Doch einige Bundesländer fordern Nachbesserungen – und manche wollten das Gesetz sogar ganz stoppen. Doch was sind eigentlich die Gründe dafür?
Kunden von Kaufland und Co. müssen wegen Kritik warten
Es wird beispielsweise kritisiert, dass der vorliegende Entwurf „gravierende Schwachstellen“ aufweise, wie der Bundestag berichtet. Hinzukommt, dass das geplante Gesetz nur für in Deutschland erzeugtes Schweinefleisch gilt, während importiertes Fleisch für Kaufland, Edeka und Co. außen vor bleibt.
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Das sorgt für Bedenken, dass deutsche Bauern dadurch im Wettbewerb benachteiligt sein könnten. Das Gesetz komplett abzuschaffen und das Tierwohl-Siegel nicht einzuführen, sorgt jedoch auch für heftige Kritik.
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Vorschlag sei ein „völlig falsches Signal“
Dr. Chris Methmann, Geschäftsführer der Verbraucherorganisation „foodwatch„, sagt: „Eine Tierhaltungskennzeichnung allein ändert ohne höhere verbindliche Tierschutzstandards sowieso nichts am millionenfachen Leid der Nutztiere in deutschen Ställen.“ Er hat dennoch gehofft, dass die Regel in Kraft tritt und für mehr Transparenz bei Kaufland, Edeka und Co. sorgt. „Selbst den Versuch, zum ersten Mal gesetzlich verpflichtend mehr Transparenz über Haltungsbedingungen herzustellen, wollen die Länder jetzt stoppen. Das ist ein Schlag ins Gesicht aller Verbraucher:innen“, erklärt er.
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Der Geschäftsführer ist der Meinung, der Vorschlag, die Kennzeichnung abzuschaffen, sei ein „völlig falsches Signal“. Er kritisiert: „Die Länder wollen das Siegel stoppen, ohne irgendeinen eigenen Vorschlag zu machen, wie das kranke System der Tierhaltung verbessert werden soll. Das ist ein Freibrief für die Fleischindustrie.“ Ob und wann das Tierwohl-Siegel verpflichtend gilt, bleibt abzuwarten.