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Wird Urlaub per Flugzeug bald günstiger? Jetzt gibt es Stress wegen Handgepäck-Regel

Handgepäck im Flugzeug auf dem Weg in den Urlaub kostet meist extra – doch das könnte sich bald ändern. Wird nun alles billiger?

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Eine Frau bricht weinend zusammen, wirft sich schluchzend auf den Boden, hämmert verzweifelt an die verschlossene Tür des Abflug-Gates – ihr Flug nach Wien hebt ohne sie ab. Der Grund? Ihr Handgepäck war zu groß, die geforderte Nachzahlung wollte oder konnte sie nicht leisten.

Die Szene sorgte auf TikTok, Instagram & Co. international für Aufsehen – und lenkt den Blick auf ein größeres Problem, das Millionen Passagiere betrifft …

Ryanair, Wizzair & Co.: Handgepäck sorgt für Ärger vor dem Urlaub

Im Zentrum der Kritik stehen jetzt vor allem Billigfluggesellschaften wie Ryanair. Was auf den ersten Blick nämlich wie ein unschlagbares Urlaubsschnäppchen wirkt, entpuppt sich beim Einsteigen oft als Kostenfalle. Denn was viele nicht wissen: Ein echtes Handgepäckstück ist bei vielen Airlines gar nicht mehr im Ticketpreis enthalten. Nur winzige Taschen dürfen kostenlos mit – alles andere kostet extra.

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Doch jetzt schlägt der Bundesverband der Verbraucherzentralen (VZBV) zurück (>> wir berichteten). In mehreren Fällen wurde bereits rechtlich nachgelegt. Wie VZBV-Vorständin Ramona Pop gegenüber der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ erklärte, sei das Geschäftsmodell vieler Airlines eine klare Täuschung der Kunden.

„Wer mit einem Koffer in Kabinengröße reist, zahlt oft saftig drauf – obwohl das Handgepäck zum Flug dazugehört wie der Sitzplatz selbst“, so Pop.

Schutz vor Extrakosten

Insgesamt wurden zunächst sieben Fluggesellschaften abgemahnt, darunter auch Ryanair. Gegen Easyjet, Wizzair und Vueling geht der VZBV sogar noch weiter – mit Klagen vor verschiedenen Oberlandesgerichten in Berlin, Frankfurt am Main und Hamm. Die Verbraucherschützer berufen sich unter anderem auf ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs von 2014.

Das darin festgehaltene Prinzip: Handgepäck ist kein Luxus, sondern Teil der Beförderung – solange Maße und Gewicht im Rahmen bleiben und Sicherheitsvorgaben eingehalten werden, dürfen dafür keine Zusatzgebühren verlangt werden.


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Die Forderung an die EU ist also deutlich: Einheitliche Regeln müssen her. Und: Standardisierte Maße für kostenfreies Handgepäck sollen Passagiere künftig vor versteckten Extrakosten schützen. Denn die Realität zeigt: Was als günstiger Flug beginnt, endet für viele mit Frust am Gate – oder sogar mit Tränen auf dem Flughafengang.