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Fast die heftigste Klage in der Urlaubs-Branche! Hotels setzen zum Schlag gegen Booking.com an

Es ist wohl eine der heftigsten Klagen in der Urlaubs-Branche – etliche Hotels kündigen eine Sammelklage gegen Booking.com an.

© IMAGO/Dreamstime

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Mehr als 10.000 Hotels verlangen Schadenersatz von Booking.com. Der Vorwurf: Zwei Jahrzehnte eingeschränkter Wettbewerb durch Preisbindungsklauseln führten zu Umsatzverlusten. Die Hotelverbände Hotrec und IHA koordinieren die Klage und sprechen von einer der größten juristischen Streitigkeiten in der Tourismusbranche. Hotels hoffen auf eine Klärung und Wiedergutmachung.

Im Zentrum der Klage stehen sogenannte Bestpreisklauseln. Sie verpflichteten Hotels, ihre Zimmer auf Booking.com nicht günstiger als über eigene Kanäle anzubieten. Laut Hotelverbänden schränkte dies die Preishoheit ein und reduzierte Direktbuchungen. Hotrec nennt dies wettbewerbswidrig und fordert: „Jetzt ist es an der Zeit, gemeinschaftlich Wiedergutmachung zu fordern.“

Preisbindungsklauseln schaden Urlaubern und Betrieben

Booking.com reagierte: „Es handelt sich um eine Ankündigung, nicht um eine eingereichte Sammelklage.“ Zudem wies das Unternehmen rechtliche Auslegungen der Hotelverbände zurück und betonte, noch keine Klageschrift erhalten zu haben. Der Ausgang des Rechtsstreits hängt nun von einem Urteil des Amsterdamer Gerichts ab.

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Von Seiten Hotrecs umfasst die Klage Schadenersatzforderungen für den Zeitraum 2004 bis 2024. Die Teilnahme gilt als risikolos und kostenfrei. Aufgrund hoher Resonanz wurde die Anmeldefrist bis Ende August verlängert. Viele Hotels hoffen, dass ein positiver Prozess Konkurrenten stärkt und Urlauber durch günstigere Preise entlastet.

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Der EuGH urteilte 2024, dass Preisbindungsklauseln mit EU-Wettbewerbsrecht unvereinbar sein können. Dennoch bleibt der Fall juristisch ungeklärt. Ein Amsterdamer Gericht muss die endgültige Entscheidung fällen. Bereits jetzt stärkt das EU-Urteil die Position zahlreicher Hotels, die auf faire Konditionen im Urlaubsmarkt setzen.

Booking.com verteidigt seine Marktpraxis

„Jeder unserer Unterkunftspartner kann seine Vertriebs- und Preisstrategie frei gestalten“, erklärt Booking.com. Laut Unternehmen bietet die Plattform Hotels einen Mehrwert durch Marketing und globale Sichtbarkeit. Die Hotelverbände hingegen fordern Änderungen, um den Wettbewerb zu fördern. Urlaub soll so fairer und einfacher buchbar werden.



Die Akteure setzen auf richtungsweisende Entscheidungen. Hoteliers hoffen, Wettbewerb und Direktbuchungen zu stärken und Urlauber durch günstigere Preise anzusprechen. Auch Verbraucher könnten von diesem Ansatz profitieren. Ein Urteil zugunsten der Hotels könnte die Urlaubsbranche verändern und langfristig einen faireren Markt schaffen (dpa).