Das Oktoberfest in München geht in diesem Jahr vom 20. September bis 5. Oktober. Jedes Jahr liegt die Zahl der Besucher bei rund sechs bis sieben Millionen Menschen. Sie alle wollen einfach eine „Gaudi“ haben. Doch bei solch einer Menschenmenge und steigendem Alkoholpegel kommt es leider auch immer wieder zu üblen Auseinandersetzungen.
Nach acht von 16 Festtagen hat die Polizei bereits eine erste Bilanz gezogen. Mit 414 registrierten Straftaten liegt die Zahl deutlich über dem Vorjahr (317), aber noch unter dem Wert von 2023 (479). Insgesamt verzeichnete die Wiesn-Wache bisher 833 Einsätze (2024: 901). Bei einem dieser Vorfälle war auch Wiesn-Besucher Freddy Speck plötzlich hautnah dabei. Gegenüber unserer Redaktion schildert er wie er die Situation wahrgenommen hat und wie sicher er sich auf dem Oktoberfest fühlt.
Fünf Männer gehen auf Oktoberfest aufeinander los
Am Mittwoch (1. Oktober) sorgte eine Bombendrohung für einen Ausnahmezustand in München. Das Volksfest wurde zunächst geschlossen, der TikTok-Star Freddy oder „Captain Shark“, wie er sich auf seinen Social-Media-Kanälen nennt, wurde von der Nachricht eiskalt erwischt (hier mehr dazu). Seit Beginn der Wiesn ist der 18-Jährige bislang jeden Tag dort gewesen, denn er hat ein großes Ziel: drei Wochen Oktoberfest ohne Unterkunft und Geld.
++ Traurige Zahlen von der Wiesn – sie werfen ein düsteres Licht auf das Oktoberfest ++
Neben der Bedrohungslage sei die Schlägerei am Montag (29. September) das „krasseste“, was er bis dato erlebt hätte. „Am Montag bin ich aus dem Zelt rausgekommen und direkt vor mir sind fünf Männer aufeinander losgegangen und haben eine heftige Schlägerei angefangen. Da ging es erstmal bestimmt fünf Minuten richtig heftig zur Sache, aber dann kam ein Polizeitrupp und hat alle Beteiligten festgenommen“, schildert er die Situation.

Große Polizeipräsenz auf den Wiesn
Dieser Redaktion liegt ein Video von den Szenen vor, wie die Polizei die aggressiven Oktoberfest-Besucher auseinander hält und festnimmt. Trotz dieser erschreckenden Szenen, empfindet Freddy das Oktoberfest als ein „sehr friedliches Fest“. Und weiter: „Dadurch, dass so viel Polizei vertreten ist, fühlt man sich einfach sicher. Die sind auch echt immer schnell da, wenn was passiert. Aber dass etwas passiert, kann man bei so vielen Menschen nicht ausschließen“, so seine Wahrnehmung und Einschätzung.
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Er selber gehe Ärger lieber aus dem Weg. „Zur Not nehme ich auch die Schuld auf mich und gehe weg, anstatt selber Stress anzufangen“, so seine Taktik. Dennoch sind Schlägereien, wie sie Freddy live miterleben musste, leider keine Seltenheit auf dem Oktoberfest. Laut der Halbzeit-Bilanz der Polizei München sind vor allem die Straftaten in Zusammenhang mit Körperverletzungen auffällig: 134 Fälle, davon 43 als gefährlich eingestuft. In 16 Fällen wurde ein Maßkrug zur Waffe – doppelt so oft wie 2024, aber weniger als 2023. Es kam auch bereits zu 14 Angriffen auf Polizeibeamte, wobei zehn Einsatzkräfte verletzt wurden.




