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Rentner abgezockt: Trickbetrüger erbeuten fast 100.000 Euro

Rentner abgezockt: Trickbetrüger erbeuten fast 100.000 Euro

Immer wieder bekam der Mann Anrufe des vermeintlichen BKA-Beamten. (Symbolbild), 96.500 Euro erbeuteten die Trickdiebe. (Symbolbild), Die Polizei warnt vor dem Enkeltrick - immer wieder. (Symbolbild)
Immer wieder bekam der Mann Anrufe des vermeintlichen BKA-Beamten. (Symbolbild), 96.500 Euro erbeuteten die Trickdiebe. (Symbolbild), Die Polizei warnt vor dem Enkeltrick - immer wieder. (Symbolbild) Foto: Foto: dpa
  • 71-Jähriger fällt auf Enkeltrick rein.
  • 96.500 Euro an Betrüger übergeben.
  • Polizei warnt vor Leichtgläubigkeit.

Peine. 

In Peine ist ein Mann auf Trickbetrüger reingefallen und hat deswegen sehr viel Geld verloren. Wie die Polizei am Freitag, 7. Oktober, schreibt, hatten sich die bisher Unbekannten seit Ende August das Vertrauen des 71-jährigen Rentners erschlichen. Letztendlich ergaunerten die Betrüger mit ihrer hartnäckigen Masche sage und schreibe 96.5000 Euro.

„Herr Richter vom BKA“

Immer wieder hatten die Täter bei dem Mann angerufen. Sie stellten sich mit dem Namen „Richter“ vor und behaupteten, dass das Bundeskriminalamt Wiesbaden (BKA) aufgrund sichergestellter Schriftstücke bei einer Kontrolle ausländischer Straftäter seine Adress- und Kontodaten gefunden hat.

Er sei nun in höchster Gefahr und bekomme schon verdeckten Personenschutz. Zur Sicherheit müsse er alle seine Konten auflösen und das Geld abheben, da auch Bankmitarbeiter in die Sache verstrickt seien.

Summe in bar übergeben

Der Geschädigte fiel darauf rein und folgte den Anweisungen: Er löste alle Konten auf und hatte Tage später die oben genannte Summe zu Hause. Nach einem erneuten Anruf vereinbarten beide Seiten ein Treffen, um das Geld an einen weiteren angeblichen BKA-Beamten zu übergeben. Bei dem Treffen übergab der Geschädigte dann tatsächlich die gesamten 96.500 Euro.

Damit nicht genug…

Über Wochen stand der 71-Jährige weiter mit „Herrn Richter vom BKA“ in telefonischer Verbindung. In diesem Zeitraum suggerierte der Täter dem Peiner weiter, dass er in Kürze einen Enkeltrickanruf bekomme – deswegen solle er vorsorglich Kopien seiner Ausweise machen und sie ihm dann mailen. Auch das tat der Rentner leichtsinnigerweise, berichtet die Polizei. Die Konsequenz: Der Mann bekam danach immer häufiger Aufforderungen, diverse Pakete abzuholen. Auch Telefonverträge waren in der Post.

Das machte den Mann dann letztlich doch etwas stutzig, weshalb er sich bei der Polizei meldete. Der Rentner beschreibt den Abholer des Geldes als mutmaßlichen Deutschen mit gepflegtem Aussehen und kurzen schwarzen Haaren, der akzentfrei Deutsch sprach.

Die Polizei warnt

Die Polizei weist noch mal darauf hin, dass sie in keinem Fall zu Geldübergaben – auf welche Art und Weise auch immer – auffordert. Generell sollte man immer misstrauisch werden, wenn sich jemand am Telefon aus Polizeibeamter ausgibt und Forderungen nach Geld oder sonstigen Wertsachen stellt. Auch die Anrufe von angeblichen Verwandten oder Bekannten, die in Geldnot sind und einen Geldbetrag von einem fordern, der dann an eine unbekannte Person übergeben werden soll (Enkeltrick), sollten einen hellhörig werden lassen.

Deswegen: In einem solchen Fall nicht darauf eingehen, sondern die örtliche Polizei informieren. Dabei sollte man aber nicht die Telefonnummer anrufen, die einem der Anrufer möglicherweise nennt, sondern sich die Amtsnummer selbst heraussuchen. Die Polizei in Peine ist unter der Telefonnummer 05171/9990 zu erreichen.