Immer wieder kommt es an Gleisen und auf Bahnhöfen zu schweren oder sogar tödlichen Unfällen. Erst vor rund einem Monat ist ein Mann in Peine von einem Zug erfasst und tödlich verletzt worden.
Umso fassungsloser macht ein neuer Fall aus dem Landkreis Peine, der ebenfalls beinahe in einer tödlichen Tragödie endete.
Kreis Peine: Jugendliche laufen vor Schnellzug
Der gesunde Menschenverstand sagt es einem eigentlich – viele Warnschilder sowieso: Geh niemals über Gleise, wo es verboten ist! Zwei Jugendliche haben aber genau das gemacht, berichtet die Bundespolizei Hannover am Freitag (20. Juni). Die 14 und 15 Jahre alten Jungs seien einer Katastrophe nur „haarscharf“ entkommen. Demnach waren die Teenager am Donnerstagmittag am Bahnhof in Vechelde unterwegs und wollten von da aus mit der Regionalbahn nach Braunschweig fahren. Offenbar waren sie zu spät dran und hatten dann eine lebensgefährliche Idee: Sie liefen einfach übers Gleisbett, um den bereits im Bahnhof stehenden Zug noch zu erwischen!
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Genau in dem Moment rauschte aber ein InterCity-Zug (IC) mit hohem Tempo auf den Bahnhof Vechelde zu. Dessen Fahrer erkannte die Gefahr und leitete geistesgegenwärtig eine Schnellbremsung ein. Gleichzeitig gab er einen akustischen Achtungspfiff ab. Damit rettete er den unvorsichtigen Jungs wohl das Leben. „Nur seiner schnellen Reaktion ist es zu verdanken, dass die Jugendlichen bei dieser Aktion nicht zu Schaden kamen“, sagt die Bundespolizei.
Vorfall hat Konsequenzen
Die beiden Teenies fuhren erstmal – wie geplant – mit der Regionalbahn bis zum Hauptbahnhof Braunschweig. Das Zugpersonal hatte die lebensgefährliche Aktion der beiden aber gesehen und entsprechend die Bundespolizei informiert. Daher empfingen Bundespolizisten die Jungs am Bahnsteig in Braunschweig und nahmen sie mit zur Wache. Die Beamten ermitteln wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr gegen die 14 und 15 Jahre alten Jungs. On top gab es noch ein „erzieherisches Gespräch“ mit den Eltern und eine Belehrung über die Gefahren auf Bahn-Anlagen. Danach durfte das Duo wieder gehen.
Leise Lebensgefahr am Gleis
Gleichzeitig machen die Beamten auch in ihrer Mitteilung zum Vorfall aus dem Kreis Peine auf die allgemeinen Gefahren an Bahngleisen und Bahnhöfen aufmerksam: Züge rauschen mit bis zu 230 km/h durch Bahnhöfe. Durch den Luftsog können Gegenstände an der Bahnsteig-Kante in Bewegung geraten. Züge können Hindernissen nicht ausweichen und haben einen sehr langen Bremsweg. Sie nähern sich fast lautlos. Ein elektrisch betriebener Zug ist für das menschliche Ohr erst wahrnehmbar, wenn er bereits vorbeifährt. Außerdem fahren Züge auch außerhalb des ausgehängten Fahrplanes und können ein Gleis in beide Richtungen befahren.
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Daher solltest du Gleise wirklich nur an den Stellen überqueren, die dafür offiziell vorgesehen sind! Halte dich auf dem Bahnsteig nicht unmittelbar an der Bahnsteig-Kante auf! Die weiße Sicherheitslinie auf dem Boden markiert den sicheren Abstand zur Kante. Übertrete die Sicherheitslinie erst dann, wenn der Zug hält.