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Peinerin sieht zum ersten Mal das Meer – ein zweites Mal wird es nicht geben

Gisela aus Peine ist todkrank. Der Krebs gibt ihr wohl nicht mehr viel Zeit. Umso schöner, dass ihr Lebenstraum noch in Erfüllung gegangen ist!

© ASB-Wünschewagen Niedersachsen

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Noch nie hat Gisela aus Peine das Meer gesehen. Weder gerochen noch gespürt.

Die 69-Jährige weiß gar nicht, wie sich frische Salzluft auf den Lippen anfühlt – oder wie das Kreischen der Möwen am Strand klingt…

Peinerin erfüllt sich Wunsch

Wenigstens einmal im Leben an die Nordsee – das hatte sich die Krebspatientin so sehr gewünscht. Und tatsächlich hat sie es geschafft! Im ASB-Wünschewagen – denn aus eigener Kraft ist das leider nicht mehr möglich. Das Palliativnetz Peine hatte dem Wünschewagen-Team Giselas Geschichte erzählt. Hinter der 69-Jährigen liegen harte Zeiten: Mitten in der Corona-Pandemie ist Giselas geliebter Mann gestorben. Er hat eine große Lücke hinterlassen. Auch andere enge Verwandte sind schwer an Krebs erkrankt. Giselas Leben steht Kopf.

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Umso wundervoller war es dann, als die Ehrenamtlichen des ASB mit dem Wünschewagen um die Ecke kamen. Bärbel und Pascal sind mit zusammen Gisela und ihrer Tochter Nicole an die Nordsee gefahren. Das gemeinsame Ziel der Reisegruppe: Schiffe gucken in Cuxhaven! Gisela sei sehr aufgeregt, bescheiden und dankbar gewesen, schreibt der Wünschewagen bei Facebook.

Gisela aus Peine schaut sich genussvoll die Schiffe auf der Nordsee an.
Foto: ASB-Wünschewagen Niedersachsen

Angekommen bei der „Alten Liebe“, leiht ein Passant Gisela spontan sein Fernglas aus – schließlich soll sie die großen Containerschiffe ja auch ganz genau sehen können. Die Krebspatientin genießt den Moment. Das sieht man. Am Pier hat sie Lust auf Currywurst und Pommes. Großen Hunger hat sie. Es geht ihr richtig prächtig heute! Die salzige Luft tut gut. Nicht ein einziges Mal muss sie heute husten. Zu Hause raubt ihr der Tumor oft den Atem. Weiter geht es zum Sahlenburger Strand. Dort sammelt die Peinerin alle Kraft, schafft es mit Hilfe von Tochter Nicole und Wunsch-Erfüllerin Bärbel sogar an die Wasserkante. Hält ihr Gesicht in die Sonne, atmet ganz tief ein. Und noch einmal. Und noch einmal. Befreiend ist das. Wunderbar!


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Zum Abschluss gibt’s noch ein Softeis auf Kosten des Peiner Palliativ-Teams und ein Lachsbrötchen für Zuhause. Nach fünf Stunden möchte Gisela zurück. Das Meer hat sie jetzt gesehen.

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