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Peiner Survival-Experte warnt vor „gefährlichstem Tier Deutschlands“ – es ist nicht der Wolf

Ein Ausflug in die Wälder bei Peine bringt eine überraschende Erkenntnis: Nicht Wolf oder Wildschwein gelten hier als größte Bedrohung. Ein Survival-Experte klärt auf, welches Tier tatsächlich gefährlich werden kann.

© IMAGO/Gottfried Czepluch und IMAGO/Martin Wagner

Diese Raubtiere leben in deutschen Wäldern

In den Wäldern rund um Peine erleben Naturfreunde Stille, Abgeschiedenheit und eine ungeahnte Nähe zur Wildnis. Doch wer denkt, die größte Gefahr lauere im Dickicht in Form von Wildschweinen oder gar Wölfen, liegt laut einem Experten aus der Region falsch.

Ein Besuch in den Wäldern bei Peine hat jüngst für Überraschung gesorgt – nicht wegen furchteinflößender Tierbegegnungen, sondern wegen einer klaren Warnung.

Peine: Wölfe? Wildschweine? Falsche Spur

Zwei Reporterinnen von News38 wagten den Selbstversuch im Peiner Forst. Ohne technische Hilfsmittel, begleitet nur vom erfahrenen Survival-Coach Stefan Winkler vom „Survival Camp Wense“ nahe Peine. Ziel: herausfinden, wie es ist, allein in der Natur zu überleben. Und: welche Gefahren dort tatsächlich auf Waldbesucher warten.

+++Kreis Peine: Ich war im Survival Camp – und gehe nie wieder ohne Tampon in den Wald+++

Im Gespräch mit News38 räumt der Survival-Experte aus Peine gleich mit einem gängigen Mythos auf. Viele, so auch die beiden Journalistinnen, denken bei Gefahren im Wald schon zuerst an Wölfe oder Wildschweine. Doch Stefan Winkler widerspricht: Tiere seien eigentlich keine große Gefahr – zumindest nicht in den heimischen Wäldern Mitteleuropas.

Die Wildnis rund um Peine sei zwar tierisch belebt, aber nur selten bedrohlich. Tatsächlich sieht der Experte bei seinem Camp regelmäßig sowohl Wildschweinen als auch einem Wolf – letzteren allerdings nur auf der Kamera. „Diesen würde ich übrigens gerne mal live beobachten“, sagt Winkler. Die Reaktionen auf Wölfe seien oft übertrieben. „Es gibt viele Videos, die herum kursieren. Diese Leute haben meist einen Hund dabei, der Wolf wird dann auf den Hund aufmerksam und neugierig. Meistens sind es solche Sachen.“

Die wahre Gefahr in den Wäldern

Laut Stefan Winkler gehe die wirkliche Gefahr im Wald von einem ganz anderen Tier aus. „Das gefährlichste Tier in Deutschland ist die Zecke“, stellt er klar. Sie sei klein, aber heimtückisch. Zecken übertragen Krankheiten wie Borreliose, die unbehandelt schwerwiegende Folgen haben können. Gerade in dicht bewachsenen Gebieten wie rund um Peine sei Vorsicht geboten.

Die Begegnung mit Wildschweinen schätzt der Survival-Experte hingegen als weitgehend ungefährlich ein. „Viele von meinen Teilnehmern haben die größte Angst vor Wildschweinen“, sagt er. Aber in seinem Camp bei Peine könne man lernen, „dass man davor keine Angst haben muss (…) die rennen dann nachts [wenn man dort übernachtet] auch mal an dir vorbei. Aber die tun dir nichts.“


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Dass Wildschweine gefährlich werden können, bestreitet Winkler nicht. Doch er macht deutlich: „So eine Bache mit Frischlingen muss ich schon richtig bedrängen, dass sie angreift.“ Ein Angriff komme nicht „einfach so“. Mit dem richtigen Verhalten sei das Risiko minimal. Auch in den Wäldern um Peine, wo Stefans Teilnehmer regelmäßig Übernachtungen im Freien erleben, bleibe es in der Regel ruhig.

Die Erkenntnis aus dem Ausflug in die Natur bei Peine ist eindeutig: Wer im Wald unterwegs ist, sollte nicht nur nach großen Tieren Ausschau halten. Sondern vor allem auf die kleinen achten – die, die sich lautlos und unscheinbar an Mensch und Tier heften.