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Europawahl: Wegen Arbeitsverweigerung – AfD-Kandidat soll Mandat niederlegen

In der AfD wimmelt es augenscheinlich von Skandalnudeln. Nun wird bekannt, dass ein Europawahl-Kandidat seit Jahren nicht richtig arbeitet.

Diese Skandal-Kandidaten schickt die AfD ins Rennen für die Europawahl.
© Steinach

Spionage für China? AfD-Spitze will Krah zur Rede stellen

Maximilian Krah ist Spitzenkandidat der AfD für die Europawahl - doch Spionagevorwürfe könnten ihn nun zur Belastung im Wahlkampf machen. Schließlich soll Krahs Assistent für den chinesischen Geheimdienst spioniert haben. Die AfD-Parteispitze will Krah zur Rede stellen.

Noch über einen Monat Zeit bis zur Europawahl 2024, und um die AfD geht es heiß her. Ein Mitarbeiter von AfD-Spitzenkandidat Maximilian Krah steht unter Spionageverdacht. Petr Bystron auf Platz 2 wird die Annahme von Geldern und eine brisante Kreml-Nähe vorgeworfen.

Nun geht man sich auch innerparteilich an den Kragen. Der Grund ist diesmal nicht, dass etwas Falsches getan wurde – sondern vielmehr, dass vermeintlich gar nichts getan wurde. Es geht um Europawahl-Kandidat Hans Neuhoff.

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AfD-Mitglieder fassungslos über eigene Europawahl-Spitzenkandidaten

Hans Neuhoff ist kein besonders bekannter Politiker. Dennoch bekleidet der 65-Jährige immerhin den achten Listenplatz der AfD für die Europawahl 2024. Sein Einzug in das EU-Parlament ist also sehr warhscheinlich.

Umso erstaunlicher ist es, dass seine Partei keinesfalls hinter dem Bonner steht. Laut Informationen von „The Pioneer“ haben Mitglieder des AfD-Kreisverbands Bonn Hans Neuhoff zum Rücktritt aufgefordert – er soll sein Stadtratsmandat niederlegen. Diese Informationen gehen aus einem Antrag für den Kreisparteitag der AfD Bonn hervor, der „The Pioneer“ vorliegt.

In dem Antrag heißt es, der 64-jährige AfD-Politiker habe seit seinem Einzug in den Bonner Stadtrat 2020 keinen einzigen Antrag eingereicht und die Arbeit systematisch verweigert. Neuhoff scheint vor allem durch Abwesenheit geglänzt zu haben – besonders bei der Parteiarbeit. „Eine Fehlquote von insgesamt 68 Prozent ist gegenüber unseren Wählern nicht zu vermitteln und schadet der Reputation unseres Kreis-Verbandes“, zitiert „The Pioneer“ aus dem Antrag.

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Von September 2021 bis August 2022 habe Neuhoff, laut Ratsinformationssystem der Stadt Bonn, an keiner einzigen Sitzung teilgenommen. Unterzeichnet haben den Antrag 13 Mitglieder des AfD-Kreisverbands. Sie fordern den gelernten Kultursoziologen und Musikwissenschaftler Neuhoff dazu auf, „mit sofortiger Wirkung“ von seinem Amt und seiner Kandidatur für die Europawahl 2024 zurückzutreten. Außerdem wünsche man sich eine Entschuldigung für die Arbeitsverweigerung, heißt es von Verbandsseite.

„Das macht uns in hundert Jahren keiner nach“

„The Pioneer“ zitiert einen Kommentar eines Bonner AfD-Mitglieds: „Die EU-Liste macht uns in hundert Jahren keiner nach!“ Damit spielt er offenbar auch auf Petr Bystron und Maximilian Krah an.


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Wegen Skandalen wie solchen waren bereits einige AfD-Mitglieder selbst gegen ihre Partei vorgegangen, ein anderer Politiker trat sogar aus der Partei aus. Über den Antrag zum Rücktritt Neuhoffs soll auf dem Kreisparteitag der AfD-Bonn am 4. Mai entschieden werden.