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Putin führt Trump an der Nase herum – „Er weiß, wie er gewinnen kann“

Donald Trump ist von Putin offenbar genervt und spricht sogar Drohungen aus. Doch Experten halten ihn für zu nachgiebig.

Gehen die Drohungen von Trump an Wladimir Putin ins Leere?
© IMAGO/ZUMA Press Wire

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US-Präsident Donald Trump ist „stinksauer“ auf Wladimir Putin. So sehr, dass er nun mit Strafzöllen auf russisches Gas drohte. Doch Experten vermuten, dass seine Warnungen ins Leere gehen.

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Trump verärgert über Putin

US-Präsident Donald Trump gibt an, „stinksauer“ auf seinen russischen Amtskollegen Wladimir Putin zu sein. Grund dafür sind Putins Aussagen über den Ukraine-Präsidenten Selenskyj. Der Kreml-Chef bekräftigte vergangene Woche seine Aussage, der ukrainische Präsident sei nicht mehr legitimes Staatsoberhaupt, weil seine Amtszeit im vergangenen Jahr abgelaufen ist.

Trump sagte dazu in einem Interview mit dem US-Sender NBC: „Ich war sehr verärgert und stinksauer, als Putin über die Glaubwürdigkeit des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj herzog und begann, über eine neue Führung in der Ukraine zu sprechen“. Er drohte in dem Interview mit Strafzöllen für Abnehmer von russischem Öl, wenn es keine Waffenruhe geben sollte.

US-Präsident als zahnloser Tiger

Allerdings ist es bei Trump nicht unüblich, dass er bei seiner Drohung schnell wieder eine Kehrtwende macht. Der US-Präsident will Putin wohl nicht vor den Kopf stoßen. Bald werde Trump mit ihm telefonieren. Putin wisse zwar, dass er verärgert über ihn sei, trotzdem habe er ein „sehr gutes Verhältnis“ zu ihm. Wenn Putin das Richtige tue und eine Bereitschaft für ein Friedensabkommen bekräftige, wäre der Ärger wohl auch schnell wieder verflogen.

Trumps möglicher Rückzieher wäre aber ein schwaches Signal an den russischen Diktator. Ohne Druck wird Putin den US-Präsidenten weiter an der Nase herumführen, meint der ehemalige NATO-Oberbefehlshaber, General Wesley Clark, auf CNN. „Putin weiß, wie er diesen Krieg gewinnen kann: Die Verhandlungen manipulieren und verzögern, einen Keil treiben zwischen USA und Ukraine, um deren Moral zu zerstören – und die russische Bodenoffensive vorantreiben.“

Auch Oberst Markus Reisner erklärte vergangene Woche gegenüber „ntv“: „Die Russen erkennen, dass es durch Trump die Möglichkeit gibt, das Beste und Maximale herauszuholen – zu Ungunsten der Ukraine“.

Umstrittener Rohstoff-Plan

Ein weiterer Grund dürfte ebenso ein Rohstoffabkommen sein, an dem aktuell gefeilt werden soll. Russland und die USA sprechen über die gemeinsame Ausbeutung russischer Seltenerdmetalle, wie ein Moskauer Unterhändler der Zeitung „Iswestija“ angab. Putin hatte bereits im Februar erklärt, Russland verfüge über größere Vorkommen als die Ukraine – mit der Trump ebenfalls ein Rohstoffabkommen anstrebt.


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Der jüngste von Washington an Kiew übermittelte Vertragsentwurf verfolgt laut Medienberichten aber rein amerikanische Wirtschaftsinteressen. Die Ukraine bekäme damit nicht die Sicherheitsgarantien, die sie sich erhofft hatte. Präsident Selenskyj zögert daher mit seiner Unterschrift. Trump soll ihm daraufhin „große, große Probleme“ angedroht haben.