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Trump zieht die Daumenschrauben enger: EU blitzt ab – „Sie kaufen praktisch nichts von uns“

Die EU scheitert mit ihrem Angebot, die Zölle auf Industriegüter abzuschaffen. Vielmehr erhöht Trump den Druck und stellt eine Bedingung.

© IMAGO/ABACAPRESS

Trumps neue Strafzölle: Das droht Deutschland und der EU

US-Präsident Donald Trump hat ein neues umfassendes Zollpaket unterzeichnet. Betroffen sind die ganze Welt aber vor allem die EU und China. Was jetzt droht, erfährst du im Video.

Die Europäische Union möchte einen Handelskrieg mit den USA unbedingt verhindern. Die Vereinigten Staaten von Amerika sind für die wirtschaftlichen Motoren der Union das wichtigste Exportland – die Zollschranke würde sich daher unmittelbar im Bruttoinlandsprodukt bemerkbar machen. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen unterbreitete am Montag (7. April) daher den Vorschlag von „Null-für-Null-Zölle“, Trump lehnte dankend ab. Im Gegenzug stellte er sogar eine neue Bedingung auf.

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Der Vorschlag aus der EU klang verlockend, allerdings nicht in den Ohren von Donald Trump. Man wollte alle Zölle auf Industriegüter aufheben, um den multilateralen Handel wieder anzukurbeln. Im Sinne einer globalisierten Welt sicherlich wünschenswert, den unilateralen Kurs des Republikaners würde dieses Vorhaben allerdings konterkarieren.

Trump fordert mehr Energieimporte

Von daher war die Absage von Trump mehr oder weniger vorprogrammiert. „Nein, ist er nicht“, lautete seine Antwort auf die Frage, ob der Vorschlag von Ursula von der Leyen für ihn befriedigend sei. Damit es eine Chance auf die Aussetzung der Zölle, welche von US-Finanzminister Bessent als „enormes Druckmittel“ beschrieben wurde, gibt, braucht es aus Sicht des 78-Jährigen eine Ersatzleistung an die USA.


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Trumps Forderung: Europa muss mehr Energie aus den USA kaufen. Der Import müsse so groß sein, dass das derzeitige Handelsdefizit der USA gegenüber Europa ausgeglichen wird. Durch Energieimporte ließe sich das Defizit allerdings schnell ausgleichen.

Die einberufene Pressekonferenz nutzte der US-Präsident zudem, um seinem Unmut erneut Luft zu verschaffen. „Die Europäische Union hat uns sehr, sehr schlecht behandelt. Sie kaufen unsere Autos nicht (…), sie kaufen unsere Agrarprodukte nicht. Sie kaufen praktisch nichts von uns“, so Trump.

Sollten die EU und die USA keinen gemeinsamen Nenner finden, hat man in Brüssel bereits Gegenmaßnahmen vorbereitet. Ab Mitte April könnten die Gegenzölle auf US-Importe sukzessive in Kraft treten.