Donald Trump hat die Weltwirtschaft aus dem Gleichgewicht gebracht. Schon seine verhängten Zölle auf Stahl- und Aluminiumimporte sowie auf Autos haben den deutschen Absatzmarkt geschädigt. Auch China und Kanada haben die Wucht bereits zu spüren bekommen. Ab Mittwoch (9. April) gelten seine universellen Mega-Zölle.
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Mit seiner Pressekonferenz im Rosengarten des Weißen Hauses sorgte Trump für Furore. Rücksichtslos kündigte er seinen Zoll-Hammer an und strafte die internationalen Partner mit teils horrenden Prozenten ab. Dieser Mittwoch ist der vorläufige Höhepunkt seines unilateralen Handels, denn ab dann tritt die Zoll-Welle in Kraft.
Trump straft China mit 104 Prozent ab
Um 0.01 Uhr hielten die globalen Handelspartner kurz die Luft an. Die gigantischen Zölle des Republikaners sind aktiv und werden schon am ersten Handelstag ihre Wirkung entfalten. Auch die Bürger sind unmittelbar betroffen, denn ihre Wertanlagen durchlebten in den zurückliegenden Stunden einen negativen Ritt. Kontinuität an den Börsen dürfte es auch heute nicht geben.
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Trump möchte mit den Zöllen das angebliche Handelsdefizit der USA gegenüber anderen Staaten ausgleichen. Aus diesem Grund hat er den Vorschlag der Europäischen Union für „Null-für-Null-Zölle“ auch ohne großartige Bedenkzeit abgelehnt. Zudem verfolgt er das Ziel, ausländische Unternehmen in die USA zu holen. Denn bei einer Produktion in den Vereinigten Staaten fallen keine Zölle an.
Der Spiegel berichtet, dass mit den Zolleinnahmen auch die Steuern für die US-Bürger gesenkt werden sollen. Die Senkung war eines der größten Wahlkampfversprechen von Trump.
Für die EU – und somit auch für Waren aus Deutschland – hat der US-Präsident einen Aufschlag in Höhe von 20 Prozent verhängt. Neben Autos, Stahl- und Aluminiumprodukten, welche bereits mit einer Zollschranke versehen wurden, trifft dies vor allem die Hersteller von Maschinen, Datenverarbeitungsgeräten und die Pharmaindustrie.
Finanzminister Kukies rechnet mit massivem Einbruch
Die USA sind der wichtigste Exportpartner für Deutschland. Im Jahr 2023 exportierte Deutschland Waren im Wert von 157,9 Milliarden Euro in die Vereinigten Staaten. Laut dem Statistischen Bundesamt machte dies 9,9 Prozent des Gesamtumsatzes aus.
Finanzminister Kukies rechnet damit, dass der US-Export in Folge der Zölle um 15 Prozent einbrechen wird. Die Folgen für das Bruttoinlandprodukt liegen auf der Hand. Eine echte Hiobsbotschaft für die ohnehin kriselnde Wirtschaft, die seit zwei Jahren in der Rezession hängt. Die Deutsche Industrie- und Handelskammer rechnet auch für das Jahr 2025 mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,5 Prozent.
Die EU hat bereits Gegenzölle in Höhe von 25 Prozent geplant, über welche die Mitgliedsländer heute abstimmen sollen. Deutlich schwerer ist China von der Trump-Politik betroffen. Nachdem das Land Gegenzölle gegen die USA verhängt hatte, drohte Trump mit einer brutalen Retourkutsche.
Es ließ verlauten: Wenn Peking die Gegenzölle nicht bis Dienstag rückgängig macht, gelten ab Mittwoch zusätzliche US-Zölle in Höhe von 50 Prozent. Peking knickte nicht ein – und Importe aus China sind seit 6.01 Uhr deutscher Zeit mit 104 Prozent abgestraft.
Die extremsten Zölle in der Übersicht:
China | Vietnam | Thailand | Kambodscha | Bangladesch | Madagaskar | Myanmar | Serbien | Sri Lanka | Laos |
104% | 46% | 36% | 49% | 37% | 47% | 44% | 37% | 44% | 48% |