Wer wird Ministerin, wer wird Minister unter Kanzler Friedrich Merz? In Berlin kursieren seit Wochen nun viele Namen. Seit Mittwoch (9. April) gibt es mehr Klarheit, denn mit dem Koalitionsvertrag ist bekannt, welche Partei welches Ressort bekommt. Dadurch lässt sich genauer vorhersagen, wie die Besetzung der schwarz-roten Regierung sein wird.
Es bahnen sich manche Überraschungen an. Hier findest du einige Namen, die der breiten Öffentlichkeit bisher nichts gesagt haben. Wobei vieles noch spekulativ und nicht bestätigt ist.
Viele unbekannte Gesichter im Merz-Kabinett
Die Öffentlichkeit wird sich noch gedulden müssen, bis offiziell wird, wer die neue Regierung bildet. SPD-Chef Lars Klingbeil hat angekündigt, erst Anfang Mai, nach dem Basis-Mitgliedervotum über den Koalitionsvertrag, die SPD-Ministerinnen und -Minister bekannt zu geben. Aus der Union gab es dazu zunächst kein Statement, möglich aber, dass dies zeitgleich und koordiniert mit der SPD passieren wird.
Ministerinnen und Minister: Mehr über die heißen Kandidaten
In der Hauptstadt kursieren derweil schon Ministerlisten. Wir schauen auf manche unbekannte, aber heiße Kandidaten.
- Auswärtiges Amt: Johann Wadephul (CDU)
Einige prominente Namen wurden im Vorfeld gehandelt für den Fall, dass die CDU zum ersten Mal seit 1966 den Außenminister stellt. Armin Laschet, Norbert Röttgen oder auch Niedersachsens Ex-Ministerpräsident David McAllister wurden als Minister-Anwärter ins Spiel gebracht. Jetzt passiert das tatsächlich, aber es könnte laut Medienberichten Johann Wadephul das Rennen machen.
Der 62-Jährige aus Schleswig-Holstein gilt als Merz-Vertrauter und ist ein Experte für Internationales und Verteidigungspolitik, eng vernetzt auch in der NATO. Mehr über Wadephul liest du hier.
- Justizministerin: Sonja Eichwede (SPD)
Frische Gesichter braucht die SPD und Sonja Eichwede könnte eines davon sein. Mit erst 37 Jahren würde die Brandenburgerin, die 2021 erstmals in den Bundestag gewählt wurde, einen Blitz-Aufstieg als Ministerin hinlegen.
Als frühere Richterin ist sie perfekt geeignet für das Amt. Zudem war sie in der letzten Legislaturperiode schon rechtspolitische Sprecherin ihrer Fraktion. Mehr über Eichwede erfährst du hier.
- Gesundheitsminister: Tino Sorge (CDU)
Karl Lauterbach verliert definitiv seinen Ministerposten. Das Gesundheitsministerium geht an die CDU und der Name Tino Sorge (50) wird nun als Nachfolger-Favorit gehandelt.
Der Mann aus Sachsen-Anhalt ist schon länger spezialisiert auf das Thema Gesundheitspolitik. Brisant: Er ist ein klarer Gegner der Cannabis-Legalisierung. Das könnte bei Schwarz-Rot noch zum Streitthema werden, wenn Sorge Minister wird.
- Landwirtschaftsministerin Michaele Kaniber (CSU)
Aus dem oberbayerischen Berchtesgadener Land nach Berlin? Die bisherige CSU-Landwirtschaftsministerin tritt in der Heimat oft im Dirndl auf, in der Hauptstadt weht ein anderer Wind.
Sie könnte die große Söder-Überraschung im Kabinett werden. Anderseits aber würde ihm Kaniber dann auch als CSU-Strahlefrau im eigenen Kabinett fehlen. Weitere Infos über Kaniber findest du hier.
- Staatsminister für Kultur: Joe Chialo (CDU)
Im Rang eines Staatsministers könnte der bisherige Berliner Senator und Musikmanager Joe Chialo in die Bundespolitik wechseln.
Der 54-Jährige musste in der Hauptstadt umstrittene Sparmaßnahmen im Kulturbereich mitverantworten. Mitten in der heißen Wahlkampfphase geriet Olaf Scholz unter massive Erklärungsnot, als herauskam, dass er Chialo als „Hofnarr“ und „Feigenblatt“ seiner Partei bezeichnet hätte. Aufgrund der dunklen Hautfarbe des Senators wurde das dem Kanzler als rassistische Bemerkung angekreidet.
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Tatsächlich fällt auf, dass die neue Bundesregierung noch weitere eher unbekannte Gesichter haben könnte. Wer tatsächlich Minister wird, entscheidet sich in wenigen Wochen.