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Trump: Dreiste Lüge über Deutschland – „Jede Woche ein Kohlekraftwerk“

US-Präsident Trump sorgt immer wieder für Schlagzeilen. Diesmal behauptet er, dass Deutschland wöchentlich neue Kohlekraftwerke baue!

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Trumps neue Strafzölle: Das droht Deutschland und der EU

US-Präsident Donald Trump hat ein neues umfassendes Zollpaket unterzeichnet. Betroffen sind die ganze Welt aber vor allem die EU und China. Was jetzt droht, erfährst du im Video.

Bei einer Pressekonferenz mit Israels Premier Netanjahu schoss US-Präsident Donald Trump erneut scharf gegen Deutschland. Diesmal wegen seiner Energiepolitik. „Wie Sie wissen, wird in Deutschland jede Woche ein Kohlekraftwerk in Betrieb genommen“, erklärte Trump. Damit stellte er Deutschland als rückständig und abhängig von Kohle dar. Der ehemalige Präsident nutzte den Auftritt auch, um die Energiewende generell zu diskreditieren: „Sie haben es mit Windrädern versucht und es hat nicht funktioniert.“

Trumps Aussagen sorgten in Deutschland für Verwunderung – vor allem, weil sie mit den offiziellen Zahlen kaum vereinbar sind. Das Bundeswirtschaftsministerium widersprach prompt: Im Jahr 2024 seien insgesamt 18 Kohlekraftwerke abgeschaltet worden. Neue Kohlekraftwerke gingen nicht ans Netz. Ein Sprecher betonte, dass der Kohleausstieg weiterhin bis spätestens 2038 geplant sei. Der US-Präsident hingegen scheint davon nichts wissen zu wollen.

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Verzerrte Wahrnehmung und Eigenlob aus Washington

Neben seiner Kritik an Deutschland lobte Trump die Energiepolitik der USA in höchsten Tönen. „Wir haben saubere, schöne Kohle – mehr als jeder andere“, sagte er. Auch beim Öl und Gas sieht er die USA als Spitzenreiter: „Wir haben mehr Öl und Gas als jedes andere Land.“ Damit versuchte Trump, die USA als energiepolitisches Vorbild darzustellen und gleichzeitig Investoren zu umwerben. Vor allem deutsche Autobauer sollen laut ihm lieber in den USA produzieren, weil es dort „weniger Steuern und Vorschriften“ gebe.

Während Trump vom Kohle-Boom in Deutschland sprach, verfolgt Berlin in Wahrheit einen ganz anderen Kurs. Die Bundesregierung setzt auf den Ausbau erneuerbarer Energien. Laut der Bundesnetzagentur sind bis 2026 zehn neue Kraftwerke geplant. Davon sind die meisten Gaskraftwerke, die helfen sollen, die Versorgung zu sichern, wenn Wind und Sonne nicht ausreichen. Mit einem Kohle-Boom hat das nichts zu tun.

Was wirklich hinter den Zahlen steckt

Auch das Auswärtige Amt sah sich zu einer Reaktion gezwungen. Im September 2024 musste das Auswärtige Amt schon einmal eine ähnliche Aussage von Trump klarstellen. In einem Statement hieß es damals: „Ob es Ihnen gefällt oder nicht: Das deutsche Energiesystem ist voll funktionsfähig – mit mehr als 50 Prozent erneuerbarer Energien.“ Die Daten sprechen also eine andere Sprache als Trumps Aussagen – aber Fakten haben ihn bekanntlich selten gebremst.

Trumps pauschale Kritik an der deutschen Energiepolitik scheint mehr politisch motiviert als auf Fakten gestützt zu sein. Während Deutschland schrittweise aus der Kohle aussteigt, propagiert Trump weiterhin fossile Brennstoffe als Zukunftslösung. Dabei ignoriert er bewusst die Klimaziele und wissenschaftlichen Empfehlungen.



Was bleibt, ist ein weiterer Auftritt Trumps, der auf internationale Empörung trifft – und in Deutschland vor allem Kopfschütteln auslöst.