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Ultimatum läuft aus! Muss Putin Angst vor Merz haben?

Putin macht nicht, was die europäischen Führer wollen. Und jetzt? Kanzler Merz setzt auf eine härtere Gangart gegen Moskau.

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Das Ultimatum läuft ab! Noch bis Montag hat Wladimir Putin Zeit, auf die Forderung der europäischen Führungsnationen Deutschland, Frankreich, Polen und Großbritannien einzugehen. Sie fordern eine bedingungslose Waffenruhe in der Ukraine für 30 Tage ab Montag. Heftig reagierte Putins Vertrauter Dmitri Medwedew auf diesen Vorstoß. Putin selbst versucht es mit einer Ablenkung.

So stellt sich jetzt die Frage: Was planen Friedrich Merz und Co., wenn Putin nicht mitspielt? Welche Sanktionen sind dann vorgesehen?

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Barsche Reaktion aus Moskau

Der frühere russische Präsident Medwedew ging Merz, Emmanuel Macron und Co. hart an. Sie könnten sich ihre Friedenspläne „in den Hintern“ schieben. Etwas anders die Taktik von Putin. Während Medwedew laut bellt, macht er einen scheinbaren Gegenvorschlag.

Mitten in der Nacht trommelt Putin Journalisten zusammen und bringt direkte Gespräche zwischen Kiew und Moskau noch an diesem Donnerstag in Istanbul ins Spiel. Ohne Vorbedingungen zwar, doch ohne vorherige Waffenruhe. Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, erklärt, es müsse erst über die Ursachen des Konflikts gesprochen werden, dann über eine Waffenruhe. Putin will sich offenbar nicht unter Druck setzen lassen von dem Ultimatum.

Merz zeigt sich wiederum unbeeindruckt vom Gegenvorschlag: „Erst müssen die Waffen schweigen, dann können Gespräche beginnen.“ Doch was könnte nun folgen, wenn Moskau sich sperrt?

Merz, Macron und Co. stellen Ultimatum an Putin

Es gibt Spekulationen über neue Sanktionen im Energie- und Finanzsektor oder verstärkte Waffenlieferungen an die Ukraine. Hier geht es vor allem auch um die deutschen Taurus-Marschflugkörper. Als unwahrscheinlich gilt, dass die EU an das eingefrorene russische Vermögen gehen wird. Unklar ist auch, ob es für einen weiter verschärften Sanktionskurs Zustimmung von den EU-Mitgliedsstaaten geben wird.

Entscheidend ist auch die Frage, welche Rolle US-Präsident Donald Trump spielen wird. In einem Telefonat holten sich die Europäer am Samstag seine Rückendeckung für den Friedensvorstoß.

„Putin simuliert Diplomatie“

Ukraine-Insider Paul Ronzheimer („Bild“) wirft Putin via X eine Verzögerungs- und Verschleierungstaktik vor. Ähnlich äußert sich Sicherheitsexperte Nico Lange bei Welt TV: „Wir sollten uns von Putin nicht mehr verschaukeln lassen.“


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ARD-Auslandskorrespondent Vasili Golod erklärt auf X: „Putin simuliert Diplomatie, um weiter Krieg zu führen. Wenn Europa und USA es mit ihrem Ultimatum ernst meinen, muss es Montag schärfere Sanktionen geben – und stärkere Unterstützung für die Ukraine.“