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VW & Co.: Automobilstandort Deutschland am Abgrund – Studie erschüttert

Die deutsche Wirtschaft steckt in der Rezession, eine neue Studie vergrößert die Sorgen. Im Fokus steht die Automobilindustrie.

© imago/STPP

Unter Deutschen & Reden Wir Drüber: Hast DU mal Rassismus erlebt?

Die deutsche Wirtschaft befindet sich in einer schweren Krise. Seit zwei Jahren hängt man in der Rezession fest, jüngst hat der Zoll-Irrsinn von Donald Trump den Absatzmarkt erschüttert. Besonders zu kämpfen hat die Automobilindustrie, die den Wandel hin zur Elektromobilität aus internationaler Perspektive verschlafen hat. Eine neue Studie verschärft die Negativstimmung.

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BMW, Mercedes, VW und Co. sind die Exportschlager der deutschen Wirtschaft. Wegen des Zollstreits ist der Absatzmarkt jedoch rapide eingebrochen und die Ökonomen des Instituts der deutschen Wirtschaft rechnen auch 2025 mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung.

Wirtschaft in Deutschland: Hohe Arbeitskosten als Wettbewerbsnachteil

Eine Studie der Strategieberatung Oliver Wyman trübt die Aussichten jetzt noch weiter, denn auch hinsichtlich der Arbeitskosten ist der Standort Deutschland nicht mehr konkurrenzfähig. Das berichtet das „Handelsblatt“.

Demnach lagen die durchschnittlichen Arbeitskosten pro Fahrzeug im letzten Jahr in Deutschland bei über 3.300 US-Dollar (über 2.970 Euro). Die Kosten in den USA oder in Frankreich belaufen sich auf knapp die Hälfte. China, das pro Jahr die meisten Neuwagen auf den Markt bringt, hat lediglich mit 597 Dollar (circa 537 Euro).


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Noch billiger ist die Fertigung in Mexiko (305 Dollar), Rumänien (273 Dollar) und Marokko (106 Dollar). Aufgrund der hohen Kosten würden immer mehr Hersteller ihre Produktion ins Ausland verlagern. „Wir erleben eine Deglobalisierung. Das Automobilgeschäft wird noch stärker multiregional. Der Verlierer ist der hiesige Standort“, kommentiert Fabian Brandt, Deutschland-Chef von Oliver Wyman, das Studienergebnis.

Die Untersuchung gelangt zu dem Ergebnis, dass der Standort Deutschland unter der Berücksichtigung der Energiekosten sowie Lohn- und Sozialabgaben mit einem entscheidenden Wettbewerbsnachteil zu kämpfen hat. Insgesamt ist die Autoproduktion in Deutschland zwischen 2014 und 2024 um 27 Prozent eingebrochen. Im letzten Jahr wurden hierzulande nur noch 4,1 Millionen Fahrzeuge gebaut.