Wenige Monate nach dem Ende seiner Amtszeit wird bei Joe Biden Prostatakrebs diagnostiziert, der schon deutlich fortgeschritten ist. Amtsnachfolger Donald Trump fand dazu eigentlich wohlwollende Worte. Doch plötzlich holt er noch einmal aus und fällt dem ehemaligen US-Präsidenten mit einer Unterstellung mächtig in den Rücken.
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Trump bekundet Beileid nach Biden-Diagnose
Ex-Präsident Joe Biden machte vor wenigen Tagen seine Prostatakrebsdiagnose öffentlich. Laut der Mitteilung wurde Bidens Krebs mit einem Gleason-Score von 9 (Gradgruppe 5) eingestuft. Nach Angaben der American Cancer Society lässt dies auf eine besonders aggressive Form schließen, bei der ein rasches Wachstum und eine Ausbreitung wahrscheinlich sind.
Donald Trump äußerte sich nach der Bekanntgabe zunächst wohlwollend. Er schrieb auf seinem Netzwerk Truth Social: „Melania und ich sind bestürzt über die jüngste medizinische Diagnose von Joe Biden. Wir sprechen Jill und ihrer Familie unsere herzlichsten und besten Wünsche aus und wünschen Joe eine schnelle und erfolgreiche Genesung.“
US-Präsident legt Vertuschung nahe
Einen knappen Tag später riecht Trump eine mögliche Vertuschung der Krebserkrankung seines Vorgängers. Auf die Frage, ob er Biden nach der Prostatakrebs-Diagnose anrufen würde, sagte Trump im Weißen Haus: „Ich bin überrascht, dass die Öffentlichkeit nicht schon vor langer Zeit informiert wurde.“ Denn es dauere lange, bis jemand zur Stufe 9 einer Krebserkrankung gelange. Trump betonte, ein solcher Test gehöre für Männer eigentlich zum Standard bei einem medizinischen Routine-Check.
Der 78-Jährige verlangte außerdem Aufklärung, ob es sich bei Bidens behandelndem Arzt um den gleichen Mediziner handele, der dem Demokraten zuvor volle kognitive Leistungsfähigkeit bescheinigt habe. „In beiden Fällen war ein Arzt beteiligt. Vielleicht war es derselbe Arzt, und jemand verschweigt die Fakten“, sagte Trump und schob nach: „Das ist ein großes Problem.“ Die Leute sollten versuchen herauszufinden, was passiert sei.
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Trump hatte sich im Wahlkampf oft verächtlich über Bidens geistige Verfassung geäußert – und tut das bis heute. Er stellt den Demokraten regelmäßig als senilen, nicht zurechnungsfähigen alten Mann dar, der im Amt von anderen gesteuert worden sei. (Mit dpa.)