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Kirchensteuer: Influencerin sticht ins Wespennest – „Muss eine Familie ernähren“

Brisantes Thema Kirchensteuer! Ein Finanztipp der Influencerin Diana zur Löwen macht viele Menschen zornig.

© IMAGO / Jochen Tack, IMAGO / Sven Simon (Fotomontage)

Steuerbescheid vom Finanzamt: Wie kriege ich meine Steuer-Rückerstattung schneller?

Finanzexperte Simon Neumann, auch bekannt als Finanznerd, gibt in diesem Video Tipps, wie du deine Steuer-Rückerstattung schneller bekommst.

Allein im Jahr 2024 traten in Deutschland über 660.000 Menschen aus der evangelischen und der katholischen Kirche aus. Das sind mehr Menschen als in einer Großstadt wie Düsseldorf leben. Viele begründen ihren Schritt damit, Kirchensteuer sparen zu wollen. Auch eine bekannte Influencerin hat nun dazu einen Beitrag gepostet – sich aber direkt einen kleinen Shitstorm eingehandelt.

Der Grund ist weniger, dass Diana zur Löwen generell über die Möglichkeit des Kirchenaustritts informiert, sondern vielmehr ein Vorschlag, den die Netz-Berühmtheit unterbreitet, was man mit dem eingesparten Geld stattdessen tun könnte.

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Steuer: Vorschlag auf Instagram bringt viele auf die Palme

Die bekannte Influencerin (1,4 Millionen Follower auf Instagram und TikTok) rechnet aus, dass man bei Steuerklasse 1 und einem Gehalt von 52.000 Euro brutto jährlich 990 Euro Kirchensteuer abdrücken muss. Fast 1.000 Euro, die man auch besser einsetzen könnte, findet zur Löwen. Doch während andere das eingesparte Geld lieber anderen gemeinnützigen Institutionen spenden wollen, bringt die 30-Jährige etwas anderes ins Spiel. „Zum Beispiel an der Börse investieren“, so ihr Vorschlag auf Instagram.

Diese Idee stößt auf viel Ablehnung und Kritik im Kommentarbereich. Einige Reaktionen:

  • „Den Austritt aus der Kirche mit einem Investment zu begründen, sagt einiges über den Zustand unserer Gesellschaft aus. ICH statt WIR.“
  • „Und was man erst spart wenn man keine Kinder hat und keine wohltätigen Organisationen mehr unterstützt…“
  • „Ich finde, der Austritt aus der Kirche ist nicht unbedingt der richtige Ansatz zum sparen. Auch finde ich diesen Finanztipp wirklich unpassend.“

Kirchensteuer: Sogar eine Pfarrerin schreibt der Influencerin

Viele andere verweisen darauf, dass die Influencerin dann doch bitte auch nicht kirchliche heiraten solle. So konsequent müsse sie dann schon sein.

Manche meinen in den Kommentaren, dass mit der Kirchensteuer auch viele soziale Einrichtungen wie Kindergärten, Jugendsozialhilfe-Einrichtungen oder Krankenhäuser finanziert werden, was allerdings tatsächlich nicht der Fall ist. Der größte Anteil der Kirchensteuer geht für die Personalkosten und die Instandhaltung der Gebäude drauf. Zwar betreiben Diakonie und Caritas viele wohlfahrtsstaatliche Einrichtungen, aber nur ein sehr geringer Anteil der Kosten werden hierbei von Kirchensteuern finanziert.


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Diana zur Löwen schreibt auf Instagram allerdings auch, dass sie ein „großer Fan“ des Pfarrer-Jobs sei. Daraufhin antwortet ihr auch eine evangelische Pfarrerin: „Toll, dass du ein Fan von meinem Job bist. Ich liebe meinen Beruf und mache ihn aus Leidenschaft. Gleichzeitig muss ich auch eine Familie ernähren. Die Kirchensteuer finde ich fairer als feste Preise: wer mehr hat, gibt mehr, wer weniger hat, muss auch weniger zahlen.“