Das Mainzer Pharmaunternehmen Biontech plant, seinen Konkurrenten Curevac aus Tübingen zu übernehmen. Dafür will Biontech rund 1,25 Milliarden US-Dollar investieren und bietet 5,46 US-Dollar pro Curevac-Aktie.
Ziel ist es, das eigene Know-how im Bereich mRNA-basierter Krebstherapien weiter auszubauen. „Diese Transaktion ist ein weiterer Baustein in Biontechs Onkologie-Strategie“, erklärte Biontech-Chef Uğur Şahin.
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Aktionäre geben grünes Licht für Übernahme durch Biontech
Auch Curevac-Chef Alexander Zehnder sieht großes Potenzial in der Übernahme: „Für mich ist diese Transaktion weit mehr als nur ein geschäftlicher Schritt.“ Der Forschungs- und Entwicklungsstandort von Curevac in Tübingen soll erhalten bleiben.
Die Übernahme folgt auf die enge Konkurrenz zwischen den Unternehmen. Beide entwickelten 2020 Corona-Impfstoffe, doch nur Biontech war erfolgreich. Curevac scheiterte an einer zu geringen Wirksamkeit seines Impfstoffes.
Neue Fortschritte bei Krebstherapien?
Für den Deal hat Biontech bereits die Unterstützung wichtiger Aktionäre zugesagt. Die Bundesregierung steht dem Vorhaben positiv gegenüber. Biontech rechnet mit einem Abschluss der Übernahme bis Ende 2025, vorbehaltlich behördlicher Genehmigungen.
Biontech hat sich in den vergangenen Jahren als führender Akteur in der mRNA-Forschung etabliert. Mit der Übernahme von Curevac will das Unternehmen sein Portfolio an Krebsimmuntherapien ergänzen.
Aktuell forscht Biontech an einer neuen Chemotherapie gegen Gebärmutterkrebs, die in den USA bald zugelassen werden könnte. Bei dieser Therapie sollen Chemotherapie-Wirkstoffe mithilfe von Antikörpern gezielt an Krebszellen gebracht werden. Auch die mRNA-Technologie bleibt ein wichtiger Baustein von Biontechs Strategie. Diese erlangte durch die Entwicklung des Covid-Impfstoffs gemeinsam mit Pfizer weltweite Bekanntheit.
Curevac wiederum hat sich ebenfalls auf mRNA-Technologie spezialisiert. In der Vergangenheit litt das Unternehmen jedoch unter Rückschlägen, darunter der Rückzug eines Impfstoffkandidaten und Patentstreitigkeiten mit Biontech. Zuletzt baute Curevac Stellen ab und fokussierte sich auf die Forschung. Die nun angestrebte könnte Curevac eine neue Perspektive bieten.
Dieser Schritt folgt für Biontech auf die kürzlich angekündigte Kooperation mit Bristol Myers Squibb zur Entwicklung eines vielversprechenden Krebswirkstoffes namens BNT327. Das Unternehmen treibt somit konsequent seine Onkologie-Strategie voran.
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