Veröffentlicht inPolitik

Israel und Iran im Newsblog: Raketen-Angriffswellen auf Region Tel Aviv ++ Explosionen nachts auch in Teheran

Newsblog zum Krieg zwischen Israel und dem Iran! Die Lage ist am Freitag eskaliert. Die aktuellen Entwicklungen im Nahen Osten.

© IMAGO / SOPA Images, IMAGO/Bihlmayerfotografie (Fotomontage)

Warum Israel und der Iran Krieg führen

Bereits zum zweiten Mal hat der Iran Israel mit Raketen angegriffen. Aber wieso führen die beiden Staaten Krieg? Das erfährst du im Video.

Es ist passiert, was am Donnerstag schon gemunkelt wurde! Israel hat den Iran angegriffen – Operation „Rising Lion“! Begründet wurde der „Präventivschlag“ mit der drohenden Entwicklung iranischer Atomwaffen, die es zu verhindern gelte. Droht nun die Lage in der Region völlig außer Kontrolle zu geraten?

Israels Armee hat die Atomanlage Natanz und andere Einrichtungen angegriffen. Auch in Irans Hauptstadt Teheran gab es Explosionen. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erklärte, es sei „das Herz“ des iranischen Atomprogramms zur Anreicherung von Uran sowie das „Programm für ballistische Raketen“ getroffen worden. Zudem wurde der Kommandeur der iranischen Revolutionsgarden, Hussein Salami, getötet. Darüber hinaus berichtet das iranische Staatsfernsehen über den Tod von Atomwissenschaftlern.

Newsblog: Israel und der Iran beschießen sich heftig

+++ Zum Aktualisieren hier klicken +++

6.46 Uhr: Israel ist nach Angaben des Militärs in der Nacht erneut vom Iran aus mit Dutzenden Raketen beschossen worden. Bereits am Freitagabend gab es zwei Angriffswellen mit ballistischen Raketen auf Israel. Nach Angaben des israelischen Rettungsdiensts Magen David Adom wurden nach den ersten beiden Angriffswellen in der Region rund um die dicht bewohnte Küstenmetropole Tel Aviv 34 Menschen mit Verletzungen in Krankenhäuser eingeliefert. Eine 60-jährige Frau starb nach Medienberichten an ihren Verletzungen.

Die israelische Armee rief die Bevölkerung im Laufe der Nacht immer wieder auf, sich in Schutzräume zu begeben. Waren die Bestimmungen zunächst wieder aufgehoben worden, wurden die Menschen nach der jüngsten iranischen Angriffswelle angewiesen, bis auf Weiteres dort auszuharren. 

In der iranischen Hauptstadt Teheran waren unterdessen am frühen Samstagmorgen Feuer und dichter Rauch über dem Flughafen Mehrabad zu sehen, wie ein AFP-Journalist berichtete. Örtliche Medien berichteten von einer Explosion in der Gegend. Der Iran hatte zuvor erklärt, sein Luftverteidigungssystem aktiviert zu haben. In der ganzen Hauptstadt waren Explosionen zu hören. 

Iran startet Gegenangriff

Freitag, 20:35 Uhr: Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben den Start iranischer Raketen Richtung Israel registriert. Es wurde Luftalarm in mehreren Landesteilen ausgelöst und die Bevölkerung wurde aufgerufen, sich in Schutzräume zu begeben.

„Enorme Explosion“ im Iran

19:45 Uhr: Mehrere Stunden nach Beginn eines israelischen Großangriffs auf den Iran meldeten iranische Medien eine „enorme Explosion“ in Isfahan. Die Stadt beherbergt eine wichtige Atomanlage, in deren Nähe am Freitagabend eine schwere Explosion zu hören war. Israel startete am Freitagmorgen einen enormen Angriff mit rund 200 Kampfflugzeugen. Ziel waren Teheran, die Atomanlage Natans und mehrere Militäranlagen.

Darum steigt der Ölpreis jetzt so rapide

14.14 Uhr: Der Ölpreis hat nach den Meldungen aus Iran und Israel einen Sprung um rund 14 Prozent nach oben gemacht. Schon immer war der Ölpreis ein Indikator für die politische Lage im Nahen Osten. Es ist damit zu rechnen, dass der Iran in nächster Zeit seinen Ölexport drosseln oder ganz stoppen muss. Zudem richtet sich der Blick auf die Meerenge Straße von Hormus. Diese Schifffahrtsoute wird von den Erdöl-Exporteure aus Arabien genutzt. Der Iran hatte schon mehrfach gedroht, diese Straße zu blockieren.

14.06 Uhr: Handelte Israel aus Notwehr, weil der Iran kurz vor dem Bau eigener Atomwaffen steht? So begründet die Staatsspitze den präventiven Schlag. Tatsächlich gaben auch Berichte der Internationalen Atomenergiebehörde zuletzt Anlass zur Sorge, was im Iran vor sich geht (mehr dazu hier).

Zweite Angriffswelle Israels – „Noch brutaler“

12.51 Uhr: Israel startet jetzt die zweite Angriffswelle gegen den Iran, berichten Medien. Es hab Explosionen in den Städten Tabris, Schiras sowie bei der Atomanlage Natans. US-Präsident Donald Trump hat unterdessen angekündigt, dass die nächsten Angriffe Israels „noch brutaler“ ausfallen werden.

Er ruft die iranische Staatsführung dazu auf, das Atomprogramm-Abkommen zu unterzeichnen. Nur so könne dieses „Gemetzel“ beendet werden und „nichts mehr übrig ist“.

11.56 Uhr: Die Bundesregierung erhöht die Schutzmaßnahmen für jüdische und israelische Einrichtungen in Deutschland. Die Botschaft Israels blieb am Freitag ganz geschlossen. Auch in anderen Ländern blieben die israelischen Auslandsvertretungen aufgrund der Sicherheitsrisiken zu, berichtet „Welt“.

Iran spricht von einer „Kriegserklärung“

11.28 Uhr: Laut der Nachrichtenagentur AFP bezeichnet der Iran den israelischen Angriff als eine „Kriegserklärung“. Israel habe damit alle roten Linien überschritten, sagte Außenminister Abbas Araghtschi.

Putin „verurteilt“ Angriff Israels auf den Iran

11.21 Uhr: Nach China hat auch Russland klare Kritik geübt am Vorgehen Israels. Der Angriff auf den Iran si eine „schwere Eskalation der Spannungen“ in der Region. Putin selbst führt einen Angriffskrieg in der Ukraine und unterhält enge Beziehungen zum Mullah-Regime.

10.57 Uhr: An dem Angriff sollen Sonderkommandos des israelischen Geheimdienstes Mossad beteiligt gewesen sein. Sie hätten bei verdeckten Einsätzen im Landesinneren des Iran unter anderem Präzisionswaffen in Stellung gebracht, berichten Sicherheitskreise.

Lufthansa reagiert prompt – keine Überflüge mehr

10.45 Uhr: Die Flüge der Lufthansa Group von und nach Teheran würden „aufgrund der aktuellen Situation bis auf weiteres ausgesetzt“, sagte eine Sprecherin der größten deutschen Fluggesellschaft.  Im aktuellen Flugplan der Lufthansa stehen wöchentlich fünf Flüge von Frankfurt/Main nach Teheran und in der Gegenrichtung. „Ebenso werden sowohl der iranische als auch der irakische und israelische Luftraum vorerst nicht für Überflüge genutzt“, teilte die Lufthansa-Sprecherin mit.

Merz ruft Sicherheitskabinett zusammen – und zeigt Verständnis für Israels Attacke

10.09 Uhr: Merz erklärte, am Freitagmorgen von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu über die Militäraktionen und deren Ziele telefonisch informiert worden zu sein. Danach habe er eine Sitzung des Sicherheitskabinetts der Bundesregierung einberufen. Deutschland stehe nun bereit, mit allen verfügbaren diplomatischen Mitteln auf die Konfliktparteien einzuwirken, versicherte er. Dabei stimme sich Berlin eng mit seinen Partnern ab, insbesondere mit Frankreich, Großbritannien und den USA.

Zugleich bekräftigte Merz, „dass Israel das Recht hat, seine Existenz und die Sicherheit seiner Bürger zu verteidigen“. Irans Nuklearprogramm „verstößt gegen die Bestimmungen des Atomwaffensperrvertrages und ist eine ernsthafte Bedrohung für die gesamte Region, insbesondere für den Staat Israel“. Die Bundesregierung habe ihre Sorge über das weit vorangeschrittene iranische Atomwaffenprogramm „seit vielen Jahren immer wieder zum Ausdruck gebracht“.

Im Sicherheitskabinett wurde Merz‘ Angaben zufolge zudem beschlossen, alle notwendigen Vorkehrungen zum Schutz deutscher Staatsbürger in Israel, im Iran sowie in der Region zu treffen. In Deutschland soll zudem der Schutz jüdischer und israelischer Einrichtungen erhöht werden.

China kritisiert Israel deutlich

10.05 Uhr:  China hat sich nach dem Angriff Israels auf den Iran beunruhigt und besorgt über die Folgen gezeigt. Die Volksrepublik sei gegen die Verletzung der Souveränität und territorialen Integrität des Irans und die Ausweitung eines Konflikts, sagte Außenamtssprecher Lin Jian in Peking. China rufe alle Seite auf, eine weitere Eskalation zu vermeiden. #

Schah-Sohn ruft zum Umsturz in Teheran auf

9.56 Uhr: Der Sohn des 1979 gestürzten Schahs von Persien, der zu den führenden iranischen Oppositionellen zählt, ruft die Sicherheitskräfte in seiner Heimat zum Umsturz der Regierung auf. „Der Kampf des iranischen Volkes gegen das zerstörerische Regime der Islamischen Republik dient der Rückeroberung und dem Wiederaufbau Irans. Die Lösung ist der Sturz der Islamischen Republik durch Straßenproteste und landesweite Streiks“, schrieb Reza Pahlavi auf der Plattform X.

Für den Konflikt mit Israel machte er Staatsoberhaupt Ali Chamenei verantwortlich. Pahlavi lebt im Exil.

Jordanien fängt Drohnen und Raketen ab

9.46 Uhr: Nach den israelischen Angriffen auf den Iran hat Jordanien nach eigenen Angaben mehrere Drohnen und Raketen abgefangen, die den Luftraum des Landes verletzt hatten. Flugzeuge und Luftabwehrsysteme der jordanischen Luftwaffe hätten am Freitagmorgen „mehrere Raketen und Drohnen abgefangen, die in den jordanischen Luftraum eingedrungen waren“, erklärte die jordanische Armee.

Der Gegenangriff mit Drohen läuft

8.50 Uhr: Als Vergeltung für den Angriff hat der Iran rund 100 Drohnen zu einem Gegenschlag nach Israel geschickt. Das israelische Militär will die Drohnen abschießen. Airlines leiten Flüge in der Region um, um die Passagiere nicht zu gefährden. Der Großflughafen Ben Gurion in Tel Aviv wurde bis auf Weiteres geschlossen. Auch über Jordanien, Syrien, Kuwait und dem Irak verkehren keine Flüge mehr.

An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Instagram der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden.

8.12 Uhr: Die Märkte reagieren! Der Ölpreis und sowie der Goldpreis stiegen als Reaktion auf die Eskalation in Nahost stark an.

Bluffte Trump das Mullah-Regime – oder wurde er kalt erwischt?

6.59 Uhr: Noch am Donnerstag hatte Donald Trump die Möglichkeit eines Angriffs erwähnt, jedoch erklärt, dass er „nicht unmittelbar“ bevorstehe. War das ein Bluff, um das Mullah-Regime in falscher Sicherheit zu wiegen? Oder wurde er selbst kalt erwischt von Netanjahu? Gegenüber „Fox News“ erklärte er nun, dass er vorab von über die israelischen Angriffen informiert war. Die USA betonen jedenfalls, nicht an den Angriffen beteiligt gewesen zu sein.

Am Wochenende wollte die Trump-Regierung eigentlich im Oman die Verhandlungen mit dem Iran über das Atomprogramm fortsetzen (mehr dazu hier). Dazu dürfte es nun nicht mehr kommen. Vorsorglich ließ Trump schon Botschaftspersonal der USA im Irak evakuieren, aus Sorge vor iranischen Vergeltungsangriffen.

Großangriff bringt öffentliches Leben in Israel zum Stillstand

6:32 Uhr: Nach dem israelischen Großangriff auf den Iran kommt das öffentliche Leben in Israel weitgehend zum Stillstand. Schulen, Geschäfte und Büros müssen auf Anordnung des israelischen Heimatschutzes vorerst geschlossen bleiben, wie die Zeitung „Haaretz“ berichtete. Nur Supermärkte dürfen demnach öffnen, um Lebensnotwendiges zu verkaufen. Da mit einem Gegenschlag des Irans gerechnet wird, rief der israelische Rettungsdienst die Bevölkerung zu Blutspenden auf.

Einkaufszentren bleiben ebenso geschlossen wie Veranstaltungszentren, Kultureinrichtungen und religiöse Stätten. Auch die für dieses Wochenende geplante Christopher-Street-Day-Parade der LGBTQ-Community in Tel Aviv – die größte im gesamten Nahen Osten – wurde abgesagt.

Die Bevölkerung in Israel wurde laut „Haaretz“ vom Heimatschutz aufgerufen, in der Nähe von Bunkern zu bleiben oder in öffentlichen Gebäuden wie Schulen Schutz zu suchen. Wo kein Schutzraum vorhanden sei, werde empfohlen, sich in Treppenhäusern oder Räumen ohne Außenwände aufzuhalten.

Iran kündigt Vergeltung an: „Die Streitkräfte werden nicht zögern“

6.18 Uhr: Irans geistliches Oberhaupt Ayatollah Ali Chamenei hat Israel nach den Angriffen auf den Iran mit folgenschweren Konsequenzen gedroht. Das „zionistische Regime“ habe sich „auf ein bitteres und schmerzhaftes Schicksal eingestellt, das ihm mit Sicherheit zuteil werden wird“, erklärte Chamenei.

Auch die berüchtigten Iranischen Revolutionsgarden kündigten Vergeltung für den Tod ihres Chefs Hossein Salami an. Dieser war Berichten der iranischen Nachrichtenagenturen Tasnim und Mehr zufolge bei einem israelischen Luftangriff auf das Hauptquartier der Revolutionsgarden getötet worden.

Irans Außenministerium hat den israelischen Großangriff aufs Schärfste verurteilt. Dieser stelle einen klaren Verstoß gegen die Charta der Vereinten Nationen dar, hieß es in einer Erklärung des Ministeriums. Iran werde sich auf sein Selbstverteidigungsrecht berufen und entsprechend antworten. „Die Streitkräfte der Islamischen Republik Iran werden nicht zögern, mit voller Kraft und in der von ihnen selbst gewählten Weise die Grundlagen Irans zu verteidigen“, hieß es weiter. Israels Handlungen hätten nicht ohne Koordination und Genehmigung der USA erfolgen können, erklärte das Ministerium. Daher sei auch die US-Regierung als Hauptunterstützer Israels für die Konsequenzen und Folgen mitverantwortlich. Die USA hatten zuvor erklärt, nicht an dem israelischen Angriff auf den Iran beteiligt gewesen zu sein.

„Wir befinden uns im Krieg“

6.06 Uhr: Israels Armeechef schwor die Bevölkerung derweil auf mögliche iranische Vergeltungsangriffe ein. Er könne „keinen absoluten Erfolg versprechen“, sagte Armeechef Ejal Samir im israelischen Fernsehen. „Das iranische Regime wird versuchen, uns anzugreifen, und der zu erwartende Tribut wird sich von dem unterscheiden, was wir gewohnt sind.“

Die Angriffe im Iran sollen nach Äußerungen eines ranghohen israelischen Militärvertreters auch in den kommenden Tagen weitergehen. „Wir verfügen über einen langfristigen, breit angelegten Angriffsplan für die kommenden Tage – vor uns liegen schwierige Zeiten“, sagte der Militär-Chef nach Angaben des regierungsnahen israelischen TV-Senders C14. 


Weitere Nachrichten für dich:


„Die Iraner werden reagieren. Wenn die Bevölkerung (in Israel) diszipliniert bleibt, wird es nur wenige Verletzte geben“, sagte der Militärvertreter demnach weiter. Anderenfalls seien viele Opfer zu befürchten. „Wir befinden uns im Krieg.“

Zu dem Großangriff im Iran sagte der Militär-Chef laut dem Bericht: „Wir haben einen beispiellosen Erfolg erzielt – einen erheblichen Schlag gegen die Spitze des iranischen Militärs und der Revolutionsgarden. Zusätzlich auch gegen Atomwissenschaftler, die die Umsetzung vorantreiben.“