Am Samstagabend (14. Juni, Ortszeit) veranstaltete Donald Trump in Washington D.C. eine militärische Parade der Extraklasse. Zum 250-jährigen Bestehen der US-Armee stellte er in der Hauptstadt 50 Flugzeuge und Hubschrauber, 150 Militärfahrzeuge und 6.000 Soldaten zur Schau. Parallel gingen bundesweit hunderttausende Menschen gegen den Präsidenten auf die Straßen.
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Eine solche Militärparade gab es in der Hauptstadt schon lange nicht mehr – genau genommen seit 34 Jahren. Protzig wurde die Stärke der USA zur Schau gestellt, Trump genoss die Feierlichkeiten mit seiner Frau Melania. Für den Republikaner war das Szenario aus doppelter Hinsicht besonders, denn er feierte zeitgleich seinen 79. Geburtstag. Als er auftrat, wurden Salutschüsse abgefeuert, ehe ein Geburtstagsständchen erklang.
Szenen, die anmuten ließen, dass die Vereinigten Staaten politisch geeint seien. Ein Blick hinter die Fassade zeigte jedoch einmal mehr, dass dem nicht so ist. Denn auch am Samstag gingen hunderttausende Menschen im gesamten Land auf die Straßen, um gegen Trump zu protestieren. Unter dem Slogan „No Kings Day“ formierten sich in fast allen Großstädten Protestzüge. Sie werfen Trump vor, sich als König der USA etablieren zu wollen und kritisieren das autoritäre Auftreten des politischen Machthabers.
Trump verliert sukzessive Rückhalt aus der Gesellschaft
Dabei geht es aber nicht nur um die knallharte Migrationspolitik von Trump, sondern auch um seinen Regierungsstil: Regelmäßig würde er seine gesetzlichen Befugnisse überschreiten, so der Vorwurf. In über 2.000 Städten gab es Versammlungen, die als Gegenentwurf zu genannter Militärparade ins Leben gerufen wurden.
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In New York gingen laut der Organisatoren knapp 200.000 Menschen auf die Straße, die lautstark die Absetzung von Trump forderten. „Wir sind empört und haben Angst. Der einzige Weg ist, dass die Leute gemeinsam dagegen ankämpfen“, wird Schauspieler Mark Ruffalo, der ebenfalls am Protestmarsch teilnahm, von US-Medien zitiert.
Auch in Los Angeles, das wegen der ICE-Einsätze ohnehin im Ausnahmezustand ist, gab es eine große Demonstration. „Wir sind hier, um unser Land daran zu erinnern, das dies eine Demokratie ist. Keine Könige erlaubt. Wir erlauben keine Diktatoren in einer Demokratie“, skandierte Oaklands Bürgermeisterin Barbara Lee.
In Florida wollten Protestierende Trumps Wohnsitz Mar-a-Lago stürmen. In Salt Lake City wurde ein Teilnehmer von der Polizei angeschossen. Laut Angaben der Polizei wurde er mit lebensgefährlichen Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht.