Veröffentlicht inPolitik

Iran-Newsblog: Friedensnobelpreis für Trump? ++ ARD, ZDF und RTL schmeißen ihre TV-Programme um

Nächste Stufe der Eskalation im Nahost-Krieg! Nach Israel haben nun auch die USA den Iran angegriffen. Trump droht mit weiteren Angriffen.

© IMAGO / ingimage, IMAGO / Anadolu Agency (Fotomontage)

Warum Israel und der Iran Krieg führen

„Operation Midnight Hammer“: Die USA griffen in der Nacht zum Sonntag an der Seite Israels in den Krieg gegen den Iran ein! Laut Worten von Präsident Donald Trump zerstörte die US-Luftwaffe die drei wichtigsten iranischen Atomanlagen Fordo, Natans und Isfahan mit Bunkerbrecher-Bomben an. Wie es jetzt weitergeht und ob es zu einem großen Krieg zwischen Israel, USA und dem Iran kommt, liest du in diesem Newsblog.

Newsblog: Trump greift den Iran an – Bomben auf Atomanlagen

+++ Zum Aktualisieren hier klicken +++

21.13 Uhr: US-Präsident hat sich nach dem Angriff auf die iranischen Atomanlagen nochmals zu Wort gemeldet. „Wir hatten gestern einen spektakulären militärischen Erfolg, indem wir ihnen die ‚Bombe‘ aus den Händen genommen haben“, so der US-Präsident.

19.23Uhr: In einer gemeinsamen Erklärung warnten Bundeskanzler Friedrich Merz, der französische Präsident Emmanuel Macron und der britische Premier Keir Starmer Teheran eindringlich vor einer weiteren Eskalation.

„Den Iran fordern wir auf, Verhandlungen über ein Abkommen aufzunehmen, das alle Bedenken zu seinem Atomprogramm ausräumt. Wir sind bereit, in Abstimmung mit allen Seiten zu diesem Ziel beizutragen“, heißt es in der Erklärung. „Wir rufen den Iran dringend auf, keine weiteren Maßnahmen zu ergreifen, die die Region destabilisieren könnten.“

UN-Sicherheitsrat beruft Sondersitzung ein

18.47 Uhr: Der UN-Sicherheitsrat hat nach den US-Angriffen im Iran eine Dringlichkeitssitzung einberufen. Diese wurde für 15 Uhr Ortszeit (21 Uhr deutsche Zeit) einberufen. Es handelt sich bereits um die dritte Sitzung des UN-Gremiums seit Beginn der israelischen Angriffe auf den Iran am 13. Juni.

16.45 Uhr: US-Vize JD Vance will nach dem Angriff auf drei Atomanlagen im Iran auf die Rückkehr zu Gesprächen setzen, wie er gegenüber dem TV-Sender NBC angab: „Wir führen keinen Krieg gegen den Iran, sondern gegen Irans Atomprogramm. Wir wollen keinen Krieg mit Iran.“ Man wolle Frieden, allerdings einen Frieden ohne ein Atomprogramm.

Wenn die Iraner dieses Programm ein für alle Mal aufgeben sollten und US-Militär nicht angreifen, könne das Land gute Beziehungen zu den USA haben. Es gebe nun eine Möglichkeit für einen „Reset“.

15.12 Uhr: Die großen deutschen TV-Sender ARD, ZDF und RTL schmeißen angesichts des Angriffs von Trump auf den Iran ihre geplanten Programme um.

  • Andreas Bachmann moderiert am Abend einen ARD-„Brennpunkt“ zur Einordnung der aktuellen Lage im Iran. Die Sendung wird im Anschluss an die „Tagesschau“ zwischen 20.15 bis 20.30 Uhr gesendet. Der anschließende „Polizeiruf 110“ wird somit eine Viertelstunde später ausgestrahlt.
  • Auch das ZDF bringt eine Sondersendung. Das „ZDF spezial – Eskalation im Nahost“ läuft zwischen 19.10 bis 19.25 Uhr.
  • RTL zeigt um 20.15 Uhr ebenfalls eine 15-minütige „Aktuell Spezial“-Sendung mit dem Titel „Trump macht ernst – USA greifen Iran an“.

Experte: Trumps Angriff auf den Iran war „eindeutig rechtswidrig“

14.06 Uhr:  Der Angriff der USA war aus Sicht des Völkerrechtsexperten Jochen von Bernstorff „eindeutig rechtswidrig“. „Ich sehe da wenig Spielraum für eine völkerrechtliche Rechtfertigung“, so der Professor für Staatsrecht, Völkerrecht, Verfassungslehre und Menschenrechte an der Universität Tübingen der Deutschen Presse-Agentur.

China, Russland und arabische Welt aufgebracht

13.48 Uhr: China hat den USA vorgeworfen, mit den Angriffen auf Atomanlagen im Iran den Konflikt im Nahen Osten anzuheizen. Die Regierung in Peking verurteile die Angriffe „aufs Schärfste“. Die Attacken führten zu einer Eskalation der „Spannungen im Nahen Osten“, hieß es weiter. „China ruft alle Konfliktparteien, vor allem Israel dazu auf, das Feuer so schnell wie möglich einzustellen.“

Der Kreml im Moskau nannte die US-Angriffe „unverantwortlich“.  „Es zeigt sich bereits, dass eine gefährliche Eskalation begonnen hat, die mit einer weiteren Untergrabung der regionalen und globalen Sicherheit einhergeht“, so das russische Außenministerium in einer Stellungnahme.

Der US-Eintritt in den Krieg hat auch in der arabischen Welt Sorgen vor einer Ausweitung des Konfliktes ausgelöst. Das Golfemirat Katar warnte vor „katastrophalen Konsequenzen“ für die Region und die ganze Welt. Saudi-Arabien äußerte „große Sorgen“ angesichts der Vorgänge. Die ägyptische Regierung warnte vor dem „gefährlichen Nachspiel“.

Verdient Trump den Friedensnobelpreis?

11.57 Uhr: Hat Donald Trump ausgerechnet mit seinem Angriff auf den Iran seine Chancen auf den Friedensnobelpreis erhöht? Es klingt paradox, doch der rechtsgerichtete US-Sender Fox News bringt nach der Zerstörung der iranischen Atomanlagen genau das ins Spiel. Unter anderem Kommentatorin Katie Pavlich. Die Welt und vor allem der Nahe Osten seien nun sicherer, so die Argumentation, darum verdiene er diesen Preis. Zuvor war Trump von Pakistan offiziell nominiert worden für seine angebliche Rolle bei der Waffenruhe zwischen Pakistan und Indien.

+++ Interessant für dich: Trumps Angriff auf den Iran: So reagieren Merz, Wagenknecht und andere deutsche Politiker +++

Beide Atommächte bekämpften sich in der Grenzregion Kaschmir. Indiens Premier Narendra Modi erklärt jedoch, dass es keine Vermittlung durch Trump gegeben habe und die Waffenruhe bilateral zwischen den beiden Staaten vereinbart wurde. Er widersprach damit, dass der US-Präsident eine maßgebliche Rolle spielte.

An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Instagram der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden.

Am 20. Juni bemitleidete sich Trump in seinem Netzwerk Truth Social bereits selbst, dass er niemals den Friedensnobelpreis bekommen werde – „ganz egal, was ich mache“. Der Stachel sitzt bei ihm tief, dass sein Vorgänger Barack Obama 2009 genau diesen Preis bekommen hat. Kritiker meinen, dass diese Auszeichnung zu Beginn der Präsidentschaft Obamas als Vorschusslorbeeren aber viel zu früh verliehen wurde.

Merz pocht auf diplomatische Lösung

10.36 Uhr: Nach den US-Angriffen auf iranische Atomanlagen hat Bundeskanzler Friedrich Merz am Sonntagmorgen das Sicherheitskabinett der Regierung einberufen. Dabei habe er die Aufforderung an den Iran bekräftigt, „sofort Verhandlungen mit den USA und Israel aufzunehmen und zu einer diplomatischen Lösung des Konflikts zu kommen“, teilte sein Sprecher Stefan Kornelius mit.

Die „Bild“ meldet, dass Merz erst um 1 Uhr durch das Weiße Haus über den Angriff informiert wurde. Zu diesem Zeitpunkt hatte er bereits begonnen.

+++ Lesenswert: AfD-Umfeld wendet sich bitter enttäuscht von Liebling Trump ab: „Kriegsverbrecher“ +++

Iran reagiert mit 30 Raketen auf Israel

8.56 Uhr: Nach dem US-Eingreifen in den Krieg gab es weitere gegenseitige Angriffe zwischen Iran und Israel. Die Luftwaffe habe „eine Reihe von Angriffen auf militärische Ziele im Westen des Irans begonnen“, teilte das israelische Militär am Sonntagmorgen mit. Der Iran wiederum hat nach eigenen Angaben 30 Raketen auf Israel abgefeuert.

8.47 Uhr: Israels Premierminister Benjamin Netanjahu feiert die Zerstörung der iranischen Atomanlagen in einer Ansprache an sein Volk. Er habe Wort gehalten, denn zu Beginn der Offensive gegen das Mullah-Regime habe er angekündigt, dass die iranischen Atomanlagen vernichtet werden. „Dieses Versprechen wurde gehalten.“

+++ Interessant: Trump-Rede nach dem Angriff auf den Iran im Wortlaut: „Wir lieben dich, Gott“ +++

IAEA: Keine Strahlung rund um die bombardierten Atomanlagen

7.54 Uhr: Der US-Angriff auf die Atomanlagen im Iran hat nach Einschätzung der internationalen Atombehörde IAEA keine Strahlung außerhalb der Einrichtungen freigesetzt. „Nach Angriffen auf drei Atomanlagen im Iran – darunter Fordo – kann die IAEA bestätigen, dass bislang keine Erhöhung der Strahlenwerte außerhalb der Anlagen gemeldet wurde“, teilte die Behörde am frühen Morgen auf der Plattform X mit. Man werde weitere Einschätzungen zur Lage im Iran abgeben, sobald weitere Informationen vorliegen.

Proteste bei US-Demokraten: „Gefahr eines großen Krieges dramatisch angestiegen“

7.21 Uhr: Führende Demokraten haben die Entscheidung von US-Präsident Donald Trump, Ziele im Iran anzugreifen, scharf kritisiert und auch die Rechtmäßigkeit des Militäreinsatzes infrage gestellt. Kein Präsident sollte das Recht haben, dieses Land auf eigene Faust und ohne klare Strategie in den Krieg zu führen, erklärte der demokratische Minderheitsführer im Senat, Chuck Schumer. Der Republikaner Trump müsse dem Kongress und den Menschen in Amerika Rede und Antwort stehen. „Die Gefahr eines größeren, längeren und vernichtenderen Kriegs ist nun dramatisch angestiegen“, erklärte Schumer. 

Genauso wie Schumer forderte der Minderheitsführer im Repräsentantenhaus, Hakeem Jeffries, eine sofortige Unterrichtung des Kongresses durch die Regierung. „Präsident Trump hat das Land in Bezug auf seine Absichten getäuscht, hat es versäumt, eine Ermächtigung des Kongresses für den Militäreinsatz einzuholen und geht das Risiko einer amerikanischen Verstrickung in einen potenziell desaströsen Krieg im Nahen Osten ein“, erklärte Jeffries. Die Gefahr, dass die USA in einen Krieg verwickelt würden, habe „dramatisch zugenommen“. 

+++ Auch spannend: Israel-Iran-Krieg: Merkel positioniert sich klar – „Muss sich wehren können“ +++

US-Präsident Trump droht mit weiteren Angriffen: „Entweder Frieden oder Tragödie“

7.16 Uhr: Trump drohte dem Iran mit Luftangriffen auf weitere Ziele, sollte das Land nun keinen Frieden schließen. „Es wird entweder Frieden geben oder eine Tragödie für den Iran, die weitaus größer ist als das, was wir in den vergangenen acht Tagen erlebt haben“, sagte Trump in seiner Fernsehansprache.

An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Instagram der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden.

Irans Außenminister: „Ungeheuerliche Ereignisse“

7.04 Uhr: Irans Außenminister Abbas Araghtschi hat nach den US-Angriffen auf iranische Atomanlagen mit Konsequenzen gedroht. „Die Ereignisse von heute Morgen sind ungeheuerlich und werden dauerhafte Folgen haben“, schrieb der Minister auf der Plattform X.  Der Minister warf den USA vor, mit dem Angriff eine schwerwiegende Verletzung der UN-Charta, des Völkerrechts und des Atomwaffensperrvertrags begangen zu haben.

Araghtschi erklärte weiter, der Iran behalte sich im Einklang mit der UN-Charta und dem Recht auf legitime Selbstverteidigung alle Optionen vor, um seine Souveränität, seine Interessen und sein Volk zu schützen.

Der iranische Außenminister hatte zuletzt noch mit den USA unter Vermittlung des Golfstaats Oman über das Atomprogramm verhandelt. Zuletzt stockten die Gespräche an der zentralen Frage der Uran-Anreicherung. Die USA forderten deren vollständige Aufgabe, während die iranische Führung dies als rote Linie definiert hat.

Auf Befehl von Trump: Tarnkappenbomber und U-Boote im Einsatz gegen Atomanlagen

6.58 Uhr: Bei dem Angriff auf die iranische Atomanlage in Natans hat das US-Militär übereinstimmenden Medienberichten zufolge auch zwei bunkerbrechende Bomben eingesetzt. Diese seien von einem Tarnkappenbomber des Typs B-2 abgeworfen worden, berichteten etwa die „New York Times“ und der Sender CNN unter Berufung auf einen Vertreter der US-Regierung. Zudem sei Natans auch von U-Booten aus mit Marschflugkörpern angegriffen worden. 


Weitere Nachrichten für dich:


Auf die unterirdische Atomanlage Fordo hätten sechs Tarnkappenbomber insgesamt ein Dutzend der größten bunkerbrechenden Bombe des US-Militärs abgeworfen, hieß es in den Berichten weiter. Die mehr als 13 Tonnen schweren Bomben vom Typ GBU-57 können Ziele angreifen, die sehr tief unter der Oberfläche liegen. Das dritte US-Angriffsziel in der Stadt Isfahan wurde demnach nur mit Marschflugkörpern angegriffen.