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Rettung durch Klima-Milliarden: So sollen unsere Häfen fit werden

Kaputte Häfen, bröckelnde Kaimauern, leere Kassen – jetzt springt der Klima-Topf ein und bringt Millionen an die deutsche Küste.

Schiffe sollen grüner werden, Häfen moderner: Dafür zapft der Bundestag den Klima-Fonds an.
© imago images/BildFunkMV

Das Wattenmeer: Ein einzigartiger Lebensraum in der Nordsee

Das Wattenmeer in der Nordseee bietet Lebensraum für über 10.000 Tierarten. Doch der Klimawandel bedroht dieses einzigartige Gebiet.

Nachdem die Küstenländer vergeblich mehr Geld vom Bund gefordert hatten, gibt es nun Mittel aus dem Klima- und Transformationsfonds. 400 Millionen Euro werden über vier Jahre verteilt. Damit will man vor allem die maroden Hafenanlagen an Nord- und Ostsee modernisieren und für den Krisenfall ertüchtigen.

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Verkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) betont die Bedeutung moderner Häfen für den Wirtschaftsstandort Deutschland. „Eine moderne Schifffahrt mit entsprechender Infrastruktur ist das Rückgrat des Wirtschaftsstandorts Deutschland.“ Die Mittel fließen in die Nationale Hafenstrategie und den Aktionsplan klimafreundliche Schifffahrt.

Millionen für deutsche Häfen

Wie „Bild“ zuerst berichtete, soll ein Großteil des Geldes nicht direkt in Beton und Stahl fließen. Stattdessen investiert man in klimaneutrale Schifffahrtswege und alternative Antriebe. Im Klima- und Transformationsfonds entsteht ein neuer Posten namens „Klimafreundliche Schifffahrt und Häfen“.

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Christoph Ploß, maritimer Koordinator der Bundesregierung, stellt klar: „Jetzt liefern wir!“ Die Hafen- und Schifffahrtsbranche soll fit gemacht werden für Versorgungssicherheit, Wettbewerbsfähigkeit und den Klimawandel. Damit will man Deutschlands Resilienz stärken.

Der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe begrüßt den Schritt als „positives Signal“. Hauptgeschäftsführer Florian Keisinger lobt die Anerkennung der Häfen für den Klimaschutz. Gleichzeitig fordert er aber mehr: Der Investitionsstau belaufe sich auf rund 15 Milliarden Euro.

Hafenstrategie als Teil der Klima-Wende

Auch Gaby Bornheim vom Verband Deutscher Reeder verweist auf die Klimapflichten der Schifffahrt. Die Reedereien zahlen jährlich Milliarden in die Klima-Fonds der EU-Staaten ein. „Es ist nur folgerichtig, dass ein Teil dieser Mittel wieder in die maritime Transformation fließt.“

Die Modernisierung der Häfen soll helfen, das Klima zu schützen, neue Antriebe einzuführen und die maritime Wirtschaft klimafreundlicher zu gestalten. Das Klima bleibt dabei zentraler Treiber der politischen Entscheidungen in Berlin.


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Zugleich zeigt sich: Ohne weitere Investitionen wird der Modernisierungsschub für Häfen und Schiffe nicht ausreichen, um die Klima-Ziele zu erreichen.