Laut einer Studie des Center for Strategic and International Studies (CSIS) könnte Putin den Krieg noch länger finanzieren. „Aus rein wirtschaftlicher Sicht ist der Krieg für den Staatshaushalt relativ kostengünstig, vorausgesetzt die Einnahmen aus dem Ölexport bleiben stabil“, sagte Maria Snegovaya, eine der Autorinnen der Studie, im Gespräch mit „Table.Briefings“.
Diese Einschätzung basiert auf Russlands stabilen Öleinnahmen, die weiterhin wichtige Einnahmequellen für das Land darstellen.
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Putin setzt voll auf die Einnahmen von Öl und Gas
Das bedeutet jedoch nicht, dass die russische Wirtschaft in guter Verfassung ist. Im Gegenteil: Die russische Regierung gibt erstmals in der jüngeren Geschichte mehr Geld für Militär und Rüstung aus, als sie durch den Verkauf von Öl und Gas einnimmt. Putins Wirtschaftspolitik steht daher unter enormem Druck. Hohe Inflationsraten belasten den Alltag vieler Menschen. Gleichzeitig fehlt es an Arbeitskräften, was die ohnehin schwache wirtschaftliche Entwicklung noch mehr hemmt.
Dennoch könnte Putin laut der Studie des CSIS rund drei Jahre lang weiterhin den Ukraine-Krieg in der Form finanzieren.
Russland setzt vollen Fokus aufs Militär
Langfristige Investitionen werden aber angesichts der unsicheren Lage in vielen Bereichen vernachlässigt. Russland setzt stark auf seine Einnahmen durch Rohstoffe, aber der militärische Fokus verschärft die ökonomischen Probleme. Putin zeigt bisher keine Bereitschaft, die aktuellen Prioritäten seiner Regierung zu überdenken. Die Militärausgaben bleiben hoch und erhöhen die Belastung für die Staatskasse.
Die Einschätzung der Insider zeigt, dass der Krieg finanziell tragbar scheint, sofern die Einnahmen aus dem Ölgeschäft nicht stark einbrechen. Doch die Schwächen im russischen Wirtschaftssystem könnten langfristig zum Problem werden. Putin verlässt sich zunehmend auf kurzfristige Finanzstrategien, während strukturelle Reformen fehlen.
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