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Geld: Aufstand bei „Birtat“ – DARUM droht die Döner-Krise

Bei einem Dönerspieß-Hersteller gehen die Beschäftigten seit Tagen auf die Straße. Sie fordern unter anderem mehr Geld – es droht eine Krise.

© IMAGO/Joko

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Fragt man nach dem beliebtesten Fast Food der Deutschen, dann ist er ganz weit vorne: der Döner. Knapp 20 Prozent der Deutschen gaben in einer Umfrage an, das herzhafte Gericht mindestens einmal im Monat zu verzehren. Doch jetzt bahnt sich eine ernsthafte Krise an. Grund ist die Herstellung der Dönerspieße. Es geht mal wieder um das liebe Geld. Zuerst hat „ntv“ berichtet.

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Denn bei der Firma Birtat, einem der größten Dönerspieß-Produzenten, streiken die Mitarbeiter. Sie fordern mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen in Form eines Haustarifvertrages, die Geschäftsführung blockt ab.

Döner-Produktion: Mitarbeiter fordern mehr Geld und bessere Bedingungen

Seit mehreren Wochen demonstrieren die Beschäftigten des Unternehmens aus Murr bei Ludwigsburg. Täglich werden in Deutschland knapp 1.100 Tonnen Dönerfleisch produziert. Birtat, das zur Meat World SE gehört, ist für einen nicht unwesentlichen Anteil verantwortlich. Laut der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten ist Birtat der Marktführer in Baden-Württemberg und einer der größten Hersteller in Deutschland.


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Nach eigenen Angaben beliefert Birtat Tausende Imbissbetriebe und erreicht monatlich über 13 Millionen Konsumentinnen und Konsumenten. Ein Sprecher des Unternehmens betonte: „Unsere Produkte kann man fast in jeder großen Stadt in Europa verkosten.“ Birtat sieht sich selbst als Marktführer. Meat World SE erzielte zuletzt einen Jahresumsatz von rund 200 Millionen Euro.

Doch schon bald könnte weniger Geld in die Kassen von Birtat fließen, denn die Mitarbeiter protestieren gegen die vorherrschenden Arbeitsbedingungen. Neben dem verdienten Geld steht dabei vor allem die Arbeitsbelastung im Vordergrund. Laut der Gewerkschaft arbeiten die Mitarbeiter teils am Fließband mit sehr hoher Frequenz und unter Zeitdruck. „Unsere Arbeit ist echt hart“, so Betriebsratschef Muzayfe Doganer. Ihm zufolge werden täglich 35 bis 40 Tonnen Dönerspieße produziert.

Streik könnte Brache zusetzen

Ein weiteres Streik-Argument, neben dem Geld, ist das Gewicht der Dönerspieße. Schon bald könnten sie bis zu 100 Kilogramm schwerer werden. Zudem sei der Sicherheitsstandard in der Produktion nicht groß genug.

Die Frage danach, wie viel Geld die Mitarbeiter erhalten, sei unterdessen nicht einheitlich geregelt. Die Höhe des Lohns hängt bisher stark von persönlichen Beziehungen und dem individuellen Verhandlungsgeschick ab. Ein Mitarbeiter berichtet am Rande eines Warnstreiks: „Ich bin erst seit ein paar Wochen dabei – verdiene aber mehr als einige Kollegen, die schon seit Jahren hier arbeiten.“