In der Güldenstraße wurden Teile eines Hochhaus-Dachs abgedeckt.
Foto: Siegfried Denzel
Xavier fegt mit bis zu 110 km/h durch die Region.
In Deutschland sterben mehrere Menschen.
Bei uns gibt es bisher einen Schwerverletzten.
Die Aufräumarbeiten dauern an.
Region38. Nach dem Sturmtief "Xavier" gibt es ganzlangsamEntwarnung. Der Deutsche Wetterdienst hat die Warnlage auf Stufe 1 zurückgefahren. Bis 21 Uhr warnen die Meteorologen "nur noch" vor Windböen mit Geschwindigkeiten bis zu 60 km/h. Für den Oberharz und den Brocken warnt der DWD aber noch vor extremen Orkanböen bis in die späten Abendstunden.
In weiten Teilen der Region38 herrscht nach wie vor Chaos. So gut wie alle Feuerwehren sind seit dem frühen Nachmittag im Dauereinsatz. Unzählige Bäume knickten um, überall liegen Äste auf den Straßen, Dachziegel flogen durch die Luft. Teilweise fiel der Strom aus, zum Beispiel in Querum.
Gestrandet in Braunschweig
Für große Probleme sorgt "Xavier" auch noch im Bahn- und Straßenverkehr. Die Bahn stellte ihren Betrieb im Norden und Osten komplett ein, auch Enno und Erixx fahren noch nicht wieder. Allein in Braunschweig strandeten rund 1.000 Fahrgäste. Sie werden dort betreut. Die Nacht werden sie in Zügen verbringen können.
In Braunschweig wurde ein Mensch lebensgefährlichverletzt. Laut Feuerwehr Braunschweig wurde die Person am Hafen von einem aus einer Höhe von acht Metern herabstürzenden schweren Gegenstandgetroffen. Bei der Rettungsaktion wurde ein Feuerwehrmannebenfallsgetroffen, aber nicht verletzt.
In der Güldenstraße mussten die Höhenretter der Berufsfeuerwehr ein abgedecktes Flachdach eines Mehrfamilienhauses sichern, das auf den Gehweg zu fallen drohte.
In Braunschweig kam es auch bei sämtlichen Bus- und Bahnlinien zu teils erheblichen Problemen. Immerhin wurde der Hagenmarkt nach einer Vollsperrung gegen 18 Uhr wiederfreigegeben. Bis alles wieder normal rollt, dauere es aber noch, teilte die Verkehrs-GmbH mit.
In Wolfsburg stürzten dreiBäume auf ein Auto, die Polizei wurde bis 18 Uhr zu 55 Einsätzen gerufen - hier ging es überwiegend um die Sicherung von Straßen wegen herumfliegender Äste, Plakate und Zäune.
ICE evakuiert
Im Landkreis Helmstedt wurden 13 Autos schwer beschädigt, unter anderem in Lehre, Königslutter und Essehof. Laut Polizei gab es aber keine Schwerverletzten. "Vereinzelt erlitten Fahrzeuginsassen leichteBlessuren", heißt es.
In Brunsrode musste die Feuerwehr zu einer Evakuierung eines liegengebliebenen ICE ausrücken. Dieser Einsatz läuft noch.
Im Landkreis Wolfenbüttel waren alle Wehren im Einsatz, rund 170 Kräfte eilten zu rund 70Einsatzstellen. Angaben zu möglicherweisen Verletzten liegen uns noch nicht vor.
Lkw kippt um
Auch die Feuerwehren im KreisGifhorn sowiein Salzgitter waren im Dauereinsatz. Gemeldet wurden ebenfalls abgeknickte Bäume und herumfliegende Äste. Auch der Strom fiel zeitweise aus. Genaueres war bisher nicht zu erfahren. Auf der A395 kippte ein Lkw um. Ein Video davon gibt's hier.
Ärger in Peine
Insgesamt zählte die Polizei Peine rund 70 Einsätze. Verletzt worden sei zum Glück niemand. Im Stadtgebiet stürzten mehrere Dachziegel und ein Blumenkübel auf geparkte Autos. In Vöhrum wurde das Dach einer Firma in der Pelikanstraße teilweise abgedeckt. Wegen der Sperrung fuhren offenbar einige Autofahrer über angrenzende Felder und Wiesen, was den Landwirte gar nicht gefiel.
Zwischen Wendeburg und Sophienthal musste ein Linienbuswarten, weil er von zwei umgestürzten Bäumen eingeschlossen war. Auf der B65 wurde zwischen den Schwicheldt und Mehrum ein Lkw-Anhänger von einer Böe umgeworfen. Einige Autofahrer räumten an der B444 mehrere Absperrbarken zur Seite, was die Polizei entsprechend kritisierte.
Es bleibt ungemütlich
Städte, Landkreise und die Landesforsten warnen außerdem vor dem Betreten von Parks und Wäldern und raten zur Vorsicht im Freien. Zumal die weitere Wettervorhersage für Freitag und das Wochenende für den Norden bleibt ungemütlich. Es drohen weitere Schauer und Gewitter, kräftiger Wind und Sturmböen, teilte der DWD mit.