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Salzgitter: Verdächtige schweigen nach Mädchen-Mord – dritte Festnahme?

Salzgitter: Verdächtige schweigen nach Mädchen-Mord – dritte Festnahme?

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Ein Fahrzeug der Polizei fährt am Tatort an der Grünfläche am Hans-Böckler-Ring vorbei. Foto: Julian Stratenschulte/dpa
  • Der gewaltsam Tod eines Mädchens in Salzgitter wirft weiter viele Fragen auf.
  • Wie konnte die Situation zwischen drei Mitschülern so eskalieren?
  • Erste Details liegen nun vor.

Salzgitter. 

Zwei Jungs sollen in Salzgitter ihre Mitschülerin ermordet haben. Die 15-Jährige ist erstickt.

Salzgitter steht unter Schock. Aber, wie verhalten sich die Tatverdächtigen in dem Fall? Die erst 13 und 14 Jahre alten Jungs.

Und: Womöglich hat es in dem Fall eine dritte Festnahe gegeben.

Salzgitter: Die Verdächtigen schweigen

Kurz gesagt: Die Teenager schweigen. „Die beiden mutmaßlichen Täter haben keine Angaben gemacht“, sagte Hans Christian Wolters von der Staatsanwaltschaft Braunschweig.

Die Ermittlungen zu der Tat in Fredenberg wurden am Donnerstag fortgesetzt – und werden wohl noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Beamte hatten den Leichnam der 15-Jährigen am Dienstag in einer Grünanlage am Hans-Böckler-Ring entdeckt, hinterm Lidl.

Laut Obduktion ist die Schülerin erstickt. Sie starb also an Sauerstoffmangel. Der erst 14 Jahre alter Mitschüler sitzt inzwischen in Untersuchungshaft. Neben ihm gilt auch ein 13 Jahre alter Junge als dringend tatverdächtig.

Er könne für die Tat nicht strafrechtlich verfolgt werden, da er noch nicht strafmündig sei. Die Rolle des 13-jährigen bei der Tat werde aber weiter untersucht, allerdings nur mittelbar im Zuge der Ermittlungen gegen den 14-jährigen Beschuldigten, so Wolters.

Mit Blick auf den jüngeren Tatverdächtigen sei alles weitere Sache des Jugendamts. Das müsse nun entscheiden, inwieweit bei ihm weitere Maßnahmen erforderlich seien, sagte er. In Betracht käme unter anderem die Unterbringung in einer geschlossenen Einrichtung. „Eine Zwangsunterbringung ist nur durch familiengerichtlichen Beschluss zulässig“, hatte Salzgitters Jugenddezernent Dirk Härdrich betont.

Täter und Opfer seien aus demselben Viertel gekommen und hätten auch Kontakt miteinander gehabt, sagte Wolters. Genaueres zu der Beziehung zwischen Opfer und mutmaßlichen Tätern müsse noch ermittelt werden. Die Staatsanwaltschaft gehe von einem Mord aus und sehe niedrige Beweggründe.

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Die Tat in Salzgitter sei ersten Erkenntnissen zufolge heimtückisch erfolgt, weil die Arg- und Wehrlosigkeit des Opfers ausgenutzt worden sei. „Es passierte nicht spontan“, sagte Wolters. Offenbar wurde die 15-Jährige arglos in die Falle gelockt. Auch deswegen werten die Ermittler aktuell ihr Handy aus. Genau wie die der Verdächtigen.

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Chronik der Tat in Salzgitter:

  • am Sonntag, 19. Juni 2022, melden Angehörige eine 15-Jährige als vermisst
  • am Montag startet die Polizei mit einer großangelegten Suche
  • eine Drohne findet am Dienstag eine Frauenleiche
  • am Mittwoch gibt es Gewissheit, laut Obduktion wurde die Schülerin erstickt
  • im Tatverdacht: zwei 13 und 14 Jahre alten Mitschüler
  • der 14-Jährige kommt in U-Haft, der 13-Jährige ist strafunmündig und ein Fall fürs Jugendamt

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Salzgitter: Dritte Festnahme?

Einem Bericht der „Bild“ zufolge soll es zunächst noch eine dritte Festnahme gegeben haben. Der Teenager soll als direkter Zeuge der Tat, aber nicht als Beschuldigter gegolten haben. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig wollte sich auf news38-Nachfrage nicht zu dem Bericht äußern. (dpa/ck)