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Salzgitter: Frau lebt in „Nackt-WG“ – die Geschichte dahinter ist erschreckend

Seit wenigen Wochen wird in einer WG in Salzgitter viel Haut gezeigt – aus einem traurigen Grund. Hier liest du mehr!

© IMAGO / imagebroker & Rudolf Karliczek | Montage: News38

Fünf Gefahrenquellen im Haushalt für Haustiere

Keine gekippten Fenster oder Schokolade im Haus: Wer sicher gehen will, dass die Haustiere sicher Zuhause leben, sollte diese Gefahrenquellen beachten.

Die 30-jährige Salzgitteranerin Yanni Zafiris lebt in einer selbsternannten „Nackt-WG“ – mit ein Dutzend Mitbewohnern.

Der WG-Alltag in Salzgitter wird auf den sozialen Netzwerken geteilt. Die Geschichte dahinter ist aber auch traurig.

Salzgitter: WG zeigt die nackte Wahrheit

Seit dem 29. November wird in Yannis Wohnung viel Haut gezeigt – die tierliebe Salzgitteranerin hat nämlich zwölf Nackt-Katzen aus schlechter Haltung aufgenommen. „Durch einen großen Zufall bin ich auf einen Hilferuf auf Facebook aufmerksam geworden“, erzählt sie im Gespräch mit News38. „Tierschützer haben nach Möglichkeiten gesucht, 60 Katzen unterzubringen.“ Denn: Ein 84 Jahre alter Katzen-Liebhaber musste ins Krankenhaus. Damit seine Tiere nicht ins Tierheim mussten, wurde ein Hilferuf gestartet. Was man dort noch nicht wusste – wie schlimm es um die Katzen steht.

Die 60 Tiere haben in einer Kölner Wohnung im achten Stockwerk gelebt. Alle unkastriert und in einem sehr schlechten Zustand. „Die Wohnung war bis unter die Decke zu gekotet“, erinnert sich Yanni. Der Mann sei kein Unbekannter in der Nacktkatzen-Branche. Er war öfter auf Ausstellungen unterwegs gewesen. „Bis vor paar Jahren war alles normal, dann muss es irgendwann gekippt sein“, vermutet die 30-Jährige. Auch seine Fans waren über den Wohnungszustand des Katzen-Mannes mehr als erschrocken. „Damit haben sie nicht gerechnet.“

Yanni aus Salzgitter teilt auf Facebook die nackte Wahrheit. Foto: Rudolf Karliczek

Salzgitter: Behandlungen extrem teuer

Yanni hatte insgesamt zwölf Nacktkatzen aufgenommen. Davor lebten bereits zwei Tiere bei ihr zu Hause. In sozialen Netzwerken hat sich der Name „Nacki-Reha“ etabliert. Die Salzgitteranerin teilt fleißig ihren Alltag mit den zwölf Katzen. Sie alle waren unkastriert und in einem schlechten Zustand. Viele von ihnen sind krank, haben Viren oder vergammelte Zähne – eine Katze besitzt nur noch ein Auge. In den letzten drei Wochen hat Yanni bereits 5.500 Euro für diverse Untersuchungen, Blutbilder, Zahnsanierungen und eine Kastration investiert. Sie bekommt aber auch viel Unterstützung von außerhalb.


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Durch ihre Facebook-Seite „Nacki-Reha“ fand sie über 300 Anhänger, die das Schicksal der nackigen Katzen mitverfolgen. Immer wieder unterstützen sie ihre Fans auch mit kleinen Spenden. Über die Zeit ist so ein enormer Beitrag zusammengekommen, sodass Operationen bezahlt werden konnten. „Jeder Euro zählt“, sagt Yanni. Sie hat es nicht bereut, die Katzen aufgenommen zu haben. „Ich bekomme so viel Rückenwind und Unterstützung. Es ist einfach schön, dass man so ein „Wir-Gefühl“ hat.“

Salzgitteranerin sendet Appell

Im Moment befinden sich die Katzen bei ihr in Quarantäne, bis sie vollständig aufgepäppelt sind. Dann sollen alle zwölf Nackedeis „schmerzfrei und fit“ in ein gutes Zuhause vermittelt werden. Die 30-Jährige erklärt gegenüber News38, warum die Nacktkatzen ihr Herz erobert haben: „Sie sind wie Hunde im Katzenkörper. Sehr anhänglich und charakterstark – und sie reden viel.“ Bedeutet: Sie mauzen einen öfter an und buffen, wenn sie gestreichelt werden möchten. Außerdem lassen sie sich liebend gerne am Bauch kraulen.

Die zwölf Nacktkatzen bereiten der Salzgitteranerin nicht nur eine Menge Arbeit, sondern auch viel Freude. Foto: Rudolf Karliczek

Yanni könnte sich sogar vorstellen, neue Schützlinge aufzunehmen, wenn die zwölf Nackedeis gut vermittelt wurden. Sie möchte aber auf den sozialen Netzwerken nicht nur über ihre Arbeit und den Alltag informieren, sondern auch aufklären: Es sei wichtig, dass jeder ein bisschen mehr auf seine Umgebung achtet. „Es hat auch in Köln schon Beschwerden gegeben, die nicht ernst genommen wurden“, sagt sie. Mit ein wenig Aufmerksamkeit könnte viel tierisches Leid erspart bleiben.